Smarte Haushalte sind längst vernetzt, per Sprachsteuerung werden Licht und Heizung reguliert, Einkaufslisten erstellt und Kaffee gekocht. Nun bringt Bosch die Technik auch ins Auto: Auf der CES in Las Vegas (9. bis 12. Januar 2018) stellt der Autozulieferer seinen intelligenten Sprachassistenten "Casey" vor. Anders als bei bislang bekannten Systemen ist es nicht nötig, vorgegebene Phrasen oder starre Befehle zu benutzen und sich durch Auswahlmenüs zu hangeln."Casey" verstehe jeden Befehl in 30 Sprachen, so Bosch, auch Dialekte oder Akzente sollen kein Problem sein. Knöpfe, Screens und Navigationsmenüs im Cockpit werden überflüssig. Ein Plus an Komfort und an Sicherheit: Der Fahrer wird nicht abgelenkt. Das Ganze funktioniert auch offline, die Rechenleistung übernimmt das Infotainmentsystem im Auto, ohne Daten in irgendeine Cloud zu senden.

Die erste Stufe von künstlicher Intelligenz

Casey, dreh die Heizung an!
Mehr Sicherheit: Der Fahrer kann sich aufs Wesentliche konzentrieren.
"Casey" – der Name kann vom Bediener jederzeit geändert werden – kann nicht nur zuhören und verstehen, sondern auch lernen. Bosch: "Will der Fahrer zum Beispiel Paul anrufen, überprüft das System automatisch die Kontakte und berücksichtigt den aktuellen Ort, die Uhrzeit und Situation des Fahrers für seine Reaktion. Morgens auf dem Weg ins Büro ist mit Paul wahrscheinlich der Kollege gemeint, während es abends der beste Freund sein könnte. Um sicher zu gehen, fragt Casey nach: 'Ich habe fünf Kontakte mit dem Namen Paul gefunden. Willst Du Paul Stevenson anrufen?'" Dies sei eine erste Stufe künstlicher Intelligenz. Eine weitere technische Raffinesse: "Casey" versteht auch Zieladressen im Ausland in dessen Sprache, ohne dass vorher von Hand etwas umgestellt werden muss.

Von

Maike Schade