Chausson 611 Travel Line: Wohnmobil-Test
Der Chausson ist luftig wie ein Loft

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Vier Türen, vier Einzelsitze – und eine Lounge im Heck. Der Franzose macht alles anders als das Establishment. Und manches sogar besser. Der Chausson 611 Travel Line im Wohnmobil-Test.
Das ist er: Ein Typ, der auf Konventionen pfeift. Und andere Teilintegrierte ganz schön eng aussehen lässt: Der neue Chausson ist luftig wie ein Loft, weil vorn keine wuchtige Sitzbank steht und hinten kein Bett. Stattdessen sitzen die Fondpassagiere auf zwei Einzelsesseln, ganz hinten gibt's ein großes Sofa, die beiden Doppelbetten hängen tagsüber unterm Dach, und weil das alles noch nicht originell genug ist, kommt der 611 Travel Line grundsätzlich mit zwei Aufbautüren. Das ergibt in der Praxis zwar wenig Sinn, zumal sie nur 50 Zentimeter schmal sind, unterstützt aber – gerade im Sommer – das Gefühl von Lässigkeit und Weite. So was können die Franzosen, wie jeder weiß, der länger mit einem Renault 16 oder Citroën CX gelebt hat. Vor allem hilft es, das Wesen des Chausson zu verstehen: Er möchte kein Typ sein, der jedem liegt, sondern ein freundlicher Exzentriker in seiner eigenen Welt.
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Den 611 gibt es nur auf Fiat Ducato

Auf der Teststrecke verhält sich der Chausson unauffällig. In schnellen Kurven wankt er aber stark, und das ESP sollte früher eingreifen.
Das luftige Ambiente kostet Stauraum

Gemütlich: Das Heck-Wohnzimmer mit Ecksofa, drei großen Fenstern, LED-Lichtshow und verstellbarem Couchtisch.
Fazit
Er ist nicht der praktischste Teilintegrierte. Und es gibt für dieses Geld auch Modelle, die akkurater verarbeitet sind. Der Chausson entschädigt mit der Großzügigkeit seines Grundrisses und besonders mit dem Oberklasse-Sitzkomfort in der zweiten Reihe.
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