Coast-to-Coast-Marathon (2. Teil)
Von New York nach Cleveland

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Raus aus dem Big Apple und rauf auf den Interstate 80 nach Westen. Mit Zwischenstopp am Pocono-Raceway geht's nach Cleveland.
Stockcar für jedermann
"Über die 47ste Straße nach links, Hudson Parkway nach Norden, dann Upper Level Washigton Bridge, rüber nach New Jersey, weiter nach Pennsylvania und dort immer Interstate 80 nach Westen." Die Worte von Mercedes-Benz-Ingenieur Holger Enzmann sind knapp, aber präzise. Alle drei Testwagen sind vollgetankt, luftdruckgeprüft und frisch gewaschen. Um kurz nach acht Uhr fällt der Startschuß für unseren Ausdauertest. New York kocht noch immer: 27 Grad im Schatten, trotz der frühen Stunde. Also schnell in die Autos, Klimaanlage an und los.
Am Samstagmorgen rollt der Verkehr angenehm zügig durch den Big Apple. Nach einer Viertelstunde liegt die brodelnde Metropole hinter und das Coast-to-Coast-Abenteuer vor uns. Der I 80 ist eine von mehreren Ost-West-Verbindungen und folgt im wesentlichen dem alten Lincoln Highway, der als erste durchgängige Straße die Atlantik- mit der Pazifkküste verbunden hat. Eine historische Straße, nicht so populär wie die Route 66, aber mindestens so spannend. Den ersten Beweis dafür finden wir schon nach zwei Stunden. "Pocono Raceway", steht auf einem großen Schild. Die drei Meilen Umweg zur Rennstrecke lohnen sich allemal. Hier darf jeder mit Führerschein selbst einmal NASCAR-Fahrer spielen.
Gefahren wird auf ausgedienten Stockcar-Racern von Dale Earnhardt, Bobby Labonte, Jeff Gordon und Co. Preis: 600 Dollar für 20 Meilen. Nicht gerade billig, aber wer Benzin im Blut hat, den reizt es gewaltig, ein paar Runden in den alten V-Acht-Monstern zu drehen. Auch Mitfahrten als Copilot werden angeboten. Drei Runden kosten 109 Dollar. Verbrauch der Rennboliden? "Lieber nicht drüber nachdenken", winkt ein Mechaniker mit ölverschmierten Händen ab. "Die Dinger schlucken gewaltige Mengen Sprit." Kein Wunder: Selbst in modernen NASCAR-Rennern bollern noch immer Uralt-V-Acht-Motoren mit nur zwei Ventilen und Stoßstangensteuerung.
Am Samstagmorgen rollt der Verkehr angenehm zügig durch den Big Apple. Nach einer Viertelstunde liegt die brodelnde Metropole hinter und das Coast-to-Coast-Abenteuer vor uns. Der I 80 ist eine von mehreren Ost-West-Verbindungen und folgt im wesentlichen dem alten Lincoln Highway, der als erste durchgängige Straße die Atlantik- mit der Pazifkküste verbunden hat. Eine historische Straße, nicht so populär wie die Route 66, aber mindestens so spannend. Den ersten Beweis dafür finden wir schon nach zwei Stunden. "Pocono Raceway", steht auf einem großen Schild. Die drei Meilen Umweg zur Rennstrecke lohnen sich allemal. Hier darf jeder mit Führerschein selbst einmal NASCAR-Fahrer spielen.
Gefahren wird auf ausgedienten Stockcar-Racern von Dale Earnhardt, Bobby Labonte, Jeff Gordon und Co. Preis: 600 Dollar für 20 Meilen. Nicht gerade billig, aber wer Benzin im Blut hat, den reizt es gewaltig, ein paar Runden in den alten V-Acht-Monstern zu drehen. Auch Mitfahrten als Copilot werden angeboten. Drei Runden kosten 109 Dollar. Verbrauch der Rennboliden? "Lieber nicht drüber nachdenken", winkt ein Mechaniker mit ölverschmierten Händen ab. "Die Dinger schlucken gewaltige Mengen Sprit." Kein Wunder: Selbst in modernen NASCAR-Rennern bollern noch immer Uralt-V-Acht-Motoren mit nur zwei Ventilen und Stoßstangensteuerung.
Dreckiger Sprit ist Gift für die Motoren
Von dieser Technik ist der hochmoderne Common-Rail-Diesel im Mercedes etwa soweit entfernt wie ein Staatsbesuch von US-Präsident George Bush bei Fidel Castro auf Kuba. Was Hightech Made in Germany kann, zeigt sich beim ersten gemeinsamen Tankstopp. Dafür steuern wir keine Shell oder BP an, sondern treffen uns mit unserem eigenen Tanklaster, der am zuvor vereinbarten Treffpunkt auf uns wartet. Wozu der Aufwand? Schließlich gibt es an größeren Tankstellen auch in den USA Diesel zu kaufen. "Doch das Zeug, was die hier verzapfen, verträgt unser CDI-Motor nicht", sagt Holger.
Noch darf in den USA der Schwefelgehalt im Diesel bei 500 parts per million (ppm) liegen, während in Europa 50 ppm als Höchstgrenze vorgeschrieben sind. Der dreckige US-Sprit ist Gift für moderne Selbstzünder und könnte möglicherweise die piezogesteuerten Injektoren verstopfen. Außerdem bekäme der Partikelfilter Probleme. Er würde bis zu zehn Mal öfter regenerieren und dabei jedes Mal eine häßlich Rußwolke aus den beiden Endrohren pusten. Sauberen 50 ppm-Saft gibt es erst ab 2006. Anschließend, so hofft Mercedes, soll eine Diesel-Offensive die Amerikaner von den Vorteilen des Ölmotors überzeugen.
Die momentan in den USA angebotenen Mercedes-Diesel-E-Klassen haben noch den alten Reihensechszylinder (OM 646), wir aber einen hochmodernen V6 unter der Haube. Und der hat durchschnittlich 8,3 Liter auf 100 Kilometer zwischen New York und Sharon (Ohio) verfeuert; ein Wert, der gut einen Liter unter dem Normverbrauch liegt. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Das leicht wellige Streckenprofil sowie die Tempolimitierung auf 55 Meilen pro Stunde begünstigen den Verbrauch.
Noch darf in den USA der Schwefelgehalt im Diesel bei 500 parts per million (ppm) liegen, während in Europa 50 ppm als Höchstgrenze vorgeschrieben sind. Der dreckige US-Sprit ist Gift für moderne Selbstzünder und könnte möglicherweise die piezogesteuerten Injektoren verstopfen. Außerdem bekäme der Partikelfilter Probleme. Er würde bis zu zehn Mal öfter regenerieren und dabei jedes Mal eine häßlich Rußwolke aus den beiden Endrohren pusten. Sauberen 50 ppm-Saft gibt es erst ab 2006. Anschließend, so hofft Mercedes, soll eine Diesel-Offensive die Amerikaner von den Vorteilen des Ölmotors überzeugen.
Die momentan in den USA angebotenen Mercedes-Diesel-E-Klassen haben noch den alten Reihensechszylinder (OM 646), wir aber einen hochmodernen V6 unter der Haube. Und der hat durchschnittlich 8,3 Liter auf 100 Kilometer zwischen New York und Sharon (Ohio) verfeuert; ein Wert, der gut einen Liter unter dem Normverbrauch liegt. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Das leicht wellige Streckenprofil sowie die Tempolimitierung auf 55 Meilen pro Stunde begünstigen den Verbrauch.
Erster Punktsieg für den Mercedes
Mit Hochspannung verfolgen wir, wieviel Liter in den Hybrid-Lexus fließen. "Klick", macht die Zapfpistole. Holger wartet zehn Sekunden. Dann drückt er die Pistole nochmals. Wartet nochmals zehn Sekunden und drückt ein letztes Mal. "Das machen wir bei jeder Tankfüllung so, denn es garantiert gleiche Füllbedingungen", erklärt der Ingenieur das Prozedere. Schließlich wollen wir möglichst exakte und vergleichbare Verbrauchswerte errechnen. Der Lexus konsumiert 8,9 Liter Benzin auf dem ersten Teilstück und muß sich knapp geschlagen geben; der Mercedes war 0,6 Liter besser.
Frisch aufgefüllt geht es weiter gen Westen. Auch am späten Nachmittag gibt die Sonne nicht nach, selbst um 18 Uhr bleibt die Temperatur über 30 Grad. Erst an unserem Tagesziel Cleveland kühlt es plötzlich spürbar ab. Die Stadt liegt direkt am Südufer des riesigen Erie-Sees und erfrischt ihre Besucher mit einer angenehmen Brise. Dramatisch fällt die Sonne ins Wasser und läutet den Abend ein. Und der kann feuchtfröhlich werden in Cleveland. Schließlich ist die Stadt bekannt als "Heart of Rock'n'Roll".
Es gibt jede Menge Bars und Musikclubs – ideal für das allwöchentliche Saturday Night Fever. Das Ganze läßt sich am nächsten Morgen geschichtlich mit dem Besuch der "Rock'n'Roll Hall of Fame" vertiefen. Uns fehlt leider die Zeit für kulturelle Abstecher. Morgen geht es nach Chicago. Dort soll der Mercedes zeigen, wie er sich im Stadtverkehr gegen den Lexus schlägt. Ist der Hybridantrieb im Citygewimmel sparsamer als der Diesel?
Frisch aufgefüllt geht es weiter gen Westen. Auch am späten Nachmittag gibt die Sonne nicht nach, selbst um 18 Uhr bleibt die Temperatur über 30 Grad. Erst an unserem Tagesziel Cleveland kühlt es plötzlich spürbar ab. Die Stadt liegt direkt am Südufer des riesigen Erie-Sees und erfrischt ihre Besucher mit einer angenehmen Brise. Dramatisch fällt die Sonne ins Wasser und läutet den Abend ein. Und der kann feuchtfröhlich werden in Cleveland. Schließlich ist die Stadt bekannt als "Heart of Rock'n'Roll".
Es gibt jede Menge Bars und Musikclubs – ideal für das allwöchentliche Saturday Night Fever. Das Ganze läßt sich am nächsten Morgen geschichtlich mit dem Besuch der "Rock'n'Roll Hall of Fame" vertiefen. Uns fehlt leider die Zeit für kulturelle Abstecher. Morgen geht es nach Chicago. Dort soll der Mercedes zeigen, wie er sich im Stadtverkehr gegen den Lexus schlägt. Ist der Hybridantrieb im Citygewimmel sparsamer als der Diesel?
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