Schon am kommenden Wochenende ist es soweit: Der Ball rollt wieder in der Bundesliga. Als erste Topliga weltweit kehrt die Bundesliga aus der Corona-Zwangspause zurück. Bald soll auch der Motorsport folgen. Am Wochenende zum Beispiel die NASCAR, Anfang Juni die IndyCar, am 5. Juli auch die Formel 1.
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Aber wie sieht es mit dem Breitensport aus? Der Präsident des Deutschen Sportfahrer Kreis (DSK), Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, mahnt: „Was den Motorsport, und insbesondere den Amateurbereich mit kleinen Rallyes, Slalom, Bergrennen, Rundstrecke, Kart, Motocross oder Enduro betrifft, so hat der DSK hier eine ganz klare Haltung. Das sind keine Großveranstaltungen und meistens nur mit einer Handvoll Zuschauer. Der DSK fordert deshalb als Vertreter des Breitensports eine zeitnahe Startfreigabe.“
DSK drängt auf Breitensport-Restart
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn
Die Rennen finden zudem im Außengelände statt – das ist derzeit ein wichtiger Faktor, wenn es um die Frage geht, was wieder erlaubt werden kann und was nicht.
Schon vor dem Coronavirus hat der Motorsport schwere Zeiten erlebt. Trotzdem glaubt Ziegahn daran, dass der Rennsport nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat. So sagt er: „Die Zukunftsfähigkeit des Motorsports beruht vor allem auf seinem Potential, sich als technisches Labor weiterzuentwickeln. Auch die Ingenieurstechnik ist ein Wettbewerb. Neue Ideen lassen sich im Motorsport am schnellsten auf ihre Tauglichkeit bewerten.Ingenieure im Motorsport sind es gewöhnt, in kürzester Zeit neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.“
Dafür hat er auch ein konkretes Beispiel: „Aktuell gibt es hier den Zusammenschluss der sieben, in Großbritannien ansässigen Formel 1-Teams, die ihre Ressourcen gebündelt haben, um bestehende Atemgeräte zu verbessern und neue, weniger invasive zu entwickeln. Dabei gab es innerhalb von nur wenigen Tagen bereits erste Erfolge.“
Ziehahn also vermutet: „Nachhaltiger und klimaneutraler Motorsport wird auch dann noch faszinieren, wenn wir im öffentlichen Straßenverkehr schon lange nicht mehr selbst steuern. Der Reitsport (und viele andere Sportarten) geben uns dafür Beispiele, dass für den Alltagsgebrauch ausrangierte Mobilitätssysteme und Fähigkeiten als Sport überleben und sogar boomen können.Voraussetzung dafür ist, dass wir Akteure im Motorsport uns aktiv mit gesellschaftlichen Entwicklungen befassen, nicht in verkrusteten Ideologien verharren.“
 

Von

Michael Zeitler