DaimlerChrysler fordert Einsparungen
6000 Stellen in Gefahr

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Im Stammwerk von Mercedes-Benz soll massiv gespart werden. Wenn der Betriebsrat nicht mitspielt, droht Produktionsverlagerung.
Bis zu 700 Euro weniger Lohn
DaimlerChrysler setzt die Gewerkschaften massiv unter Druck. Wenn der Betriebsrat nicht zu größeren Zugeständnissen bereit sei, drohten im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen ab dem Jahr 2007 rund 6000 Arbeitsplätze gestrichen zu werden, sagte Personalvorstand Günter Fleig in Stuttgart. Nach den Worten von Mercedes-Benz-Vorstandschef Prof. Jürgen Hubbert muss der Konflikt zwischen dem Betriebsrat und der Konzernführung bis Ende Juli gelöst werden, um alle notwendigen Bestellungen für Maschinen und Roboter vornehmen zu können.
Durch den Verzicht auf bisherige Lohnbestandteile sollen nach Konzernangaben mittelfristig Einsparungen von 500 Millionen Euro pro Jahr erzielt werden. Sollte der Betriebsrat kein Entgegenkommen zeigen, so sagte Fleig weiter, werde die nächste Generation der C-Klasse nicht in Baden-Württemberg, sondern im produktiveren Werk Bremen und am kostengünstigeren Standort East London in Südafrika hergestellt. Sollte es keine Einigung mit dem Betriebsrat geben, werde die C-Klasse-Produktion in Bremen auf 1200 Fahrzeuge täglich und in Südafrika auf 300 aufgestockt. Zurzeit werden in Bremen 700 bis 750 C-Klasse-Modelle hergestellt.
Der Konzern will unter anderem das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Mehrarbeitszuschläge kürzen. Ein weiterer Knackpunkt der Verhandlungen zwischen Gesamtbetriebsrat und Konzernleitung ist die Einführung des Entgeltrahmen-Tarifvertrags (ERA), der die schrittweise Einführung der gleichen Bezahlung von Arbeitern und Angestellten regelt. Die Vorstellungen des Vorstands führten bei einzelnen Arbeitern zu Einkommenseinbußen von bis zu 700 Euro im Monat, moniert der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm.
Durch den Verzicht auf bisherige Lohnbestandteile sollen nach Konzernangaben mittelfristig Einsparungen von 500 Millionen Euro pro Jahr erzielt werden. Sollte der Betriebsrat kein Entgegenkommen zeigen, so sagte Fleig weiter, werde die nächste Generation der C-Klasse nicht in Baden-Württemberg, sondern im produktiveren Werk Bremen und am kostengünstigeren Standort East London in Südafrika hergestellt. Sollte es keine Einigung mit dem Betriebsrat geben, werde die C-Klasse-Produktion in Bremen auf 1200 Fahrzeuge täglich und in Südafrika auf 300 aufgestockt. Zurzeit werden in Bremen 700 bis 750 C-Klasse-Modelle hergestellt.
Der Konzern will unter anderem das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Mehrarbeitszuschläge kürzen. Ein weiterer Knackpunkt der Verhandlungen zwischen Gesamtbetriebsrat und Konzernleitung ist die Einführung des Entgeltrahmen-Tarifvertrags (ERA), der die schrittweise Einführung der gleichen Bezahlung von Arbeitern und Angestellten regelt. Die Vorstellungen des Vorstands führten bei einzelnen Arbeitern zu Einkommenseinbußen von bis zu 700 Euro im Monat, moniert der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm.
Ohne C-Klasse hat Sindelfingen ein Problem
Der Betriebsrat hat dem Konzern bisher Einsparungen in Höhe von 180 Millionen Euro angeboten. Der Vorstand hat dieses Angebot als unzureichend abgelehnt. Gehe der Betriebsrat aber auf das Einsparziel von 500 Millionen Euro ein, so Hubbert, werde der Vorstand für ein Jahr auf die Erhöhung seiner Gehälter verzichten. Der Noch-Mercedes-Chef sprach mit Blick auf die Werke in Baden-Württemberg von "gravierenden Kostennachteilen" gegenüber anderen Tarifgebieten in Deutschland. Dazu zählte er die "Steinkühler-Pause" von fünf Minuten pro Stunde sowie die Spätschicht-Zuschläge von 15 Prozent im Südwesten von mittags zwölf Uhr an. "Wir müssen die baden-württembergische Krankheit beseitigen."
Auch liege die effektive Arbeitszeit in Baden-Württemberg bei 30,3 Stunden pro Woche, in Bremen immerhin bei 31,9 Stunden. Am Samstag hatten die 12.000 Beschäftigten des Werks Sindelfingen bereits einmal ihre Arbeit nicht angetreten. Dadurch kam es in der Fabrik zu einem Produktionsausfall von 1000 Fahrzeugen. Am Donnerstag hat der Betriebsrat sämtliche DaimlerChrysler-Mitarbeiter in Deutschland zu Protestaktionen aufgerufen. Das Management scheint in einer guten Verhandlungsposition. "Sindelfingen braucht die C-Klasse. Ohne die C-Klasse hätte Sindelfingen ein echtes Problem", wird in Betriebsratskreisen zugegeben. Entsprechende Überlegungen des Vorstands hatten die Arbeitnehmervertreter noch vor kurzem als "völlig aus der Welt gegriffen" bezeichnet.
Auch liege die effektive Arbeitszeit in Baden-Württemberg bei 30,3 Stunden pro Woche, in Bremen immerhin bei 31,9 Stunden. Am Samstag hatten die 12.000 Beschäftigten des Werks Sindelfingen bereits einmal ihre Arbeit nicht angetreten. Dadurch kam es in der Fabrik zu einem Produktionsausfall von 1000 Fahrzeugen. Am Donnerstag hat der Betriebsrat sämtliche DaimlerChrysler-Mitarbeiter in Deutschland zu Protestaktionen aufgerufen. Das Management scheint in einer guten Verhandlungsposition. "Sindelfingen braucht die C-Klasse. Ohne die C-Klasse hätte Sindelfingen ein echtes Problem", wird in Betriebsratskreisen zugegeben. Entsprechende Überlegungen des Vorstands hatten die Arbeitnehmervertreter noch vor kurzem als "völlig aus der Welt gegriffen" bezeichnet.
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