Es war schon ein handfester Rückruf-Skandal: Zulieferer Bosch hatte defekte Diesel-Einspritzpumpen an BMW, Mercedes-Benz und Co. ausgeliefert. Die Hersteller mußten teilweise die Produktion stoppen und bereits ausgelieferte Fahrzeuge zurückordern, während der Stuttgarter Zulieferer mit Hochdruck an der Lösung arbeitete.

Jetzt gibt Bosch Entwarnung: Die Pumpenproduktion laufe wieder auf Hochtouren, nachdem der Fehler erkannt und ausgemerzt wurde. Verschleißerscheinungen der Teflonbeschichtung an (ebenfalls zugelieferten) Lagerbuchsen seien für das Qualitätsproblem verantwortlich gewesen. Jetzt lege man sich kräftig ins Zeug, um den Lieferrückstand aufzuholen: Gearbeitet werde "rund um die Uhr, sieben Tage die Woche", verspricht Bosch.

Trotzdem werden die Produktionsbänder von Mercedes-Benz in Sindelfingen am Montag (7. Februar) und Dienstag stillstehen. Im Transporter-Werk im spanischen Vitoria werde die Produktion erst langsam wieder anlaufen. In Sindelfingen sind 20.000 Mitarbeiter in der Produktion betroffen – dort werden an beiden Tagen mindestens 4000 Pkw nicht gebaut. Auch BMW hatte vergangene Woche angekündigt, daß die ursprünglich zweitägigen "Faschingsferien" am Rosenmontag und Dienstag wegen der fehlerhaften Pumpen um drei Tage verlängert werden. Außerdem gibt es einen Rückruf für rund 21.500 Autos.