Was für ein schweißtreibender Job: Das Fahrzeuggewicht geschultert, müssen Stoßdämpfer die Schläge unebener Straßen schlucken. Ihr Auftrag: die aus Fahrzeugmasse und Federung resultierenden Schwingungen bändigen. Das ist auch der Grund, warum Stoßdämpfer fachlich korrekt eigentlich Schwingungsdämpfer heißen. Bei diesem heiklen Auftrag ist es keine Überraschung, dass die Dauerbelastung zum schleichenden Verschleiß führt. Die häufigste Ursache für einen Ausfall: Das zur Dämpfung genutzte Öl verschwindet langsam an der Kolbenstange vorbei, hinterlässt einen schmierigen Film auf dem Gehäuse. Trockene Stoßdämpfer sind wiederum kein Indiz dafür, dass alles in Ordnung ist, da viele Stoßdämpfer mit Gas statt Öl arbeiten. Tückisch für den Fahrer, denn Dämpfer fallen nur ganz selten wie aus heiterem Himmel aus. Die wenigsten Fahrer können allein am Fahrverhalten beurteilen, ob die Stoßdämpfer defekt sind.
Hinweis
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Schnelltest: Wie erkenne ich defekte Stoßdämpfer am Auto?

• stellen Sie sich neben eines der vier Räder Ihres Autos
• drücken Sie das Auto an geeigneter Stelle (Kotflügel, Heckklappe) nach unten, bis es einfedert
• entlasten Sie die Stelle ruckartig
• beim Ausfedern sollte das Auto maximal einmal nachschwingen
• bewegt sich das Auto beim Ausfedern mehrmals auf und ab, ist der Stoßdämpfer defekt
• wiederholen Sie diesen Test mit den übrigen Stoßdämpfern

Stoßdämpfer sollten regelmäßig geprüft werden

Geschätzte 15 Prozent der Autos auf unseren Straßen sind mit verschlissenen oder defekten Dämpfern unterwegs. Das sind mehr als sechs Millionen Fahrzeuge! Durch einen einfachen Check wäre diese rollende Gefahr vermeidbar. Spätestens nach 80.000 km, danach alle 20.000 km, sollte es mit dem Auto auf einen Prüfstand gehen. Das kann bei der Hauptuntersuchung oder in der Werkstatt geschehen. Die Gefahren zeigt eine Testfahrt mit zwei Golf IV, einer hat neue Dämpfer an der Hinterachse und einer defekte. In Kurven lässt sich der Golf mit den verschlissenen Dämpfern dank ESP zwar halten, verliert aber an Spurstabilität. Noch gefährlicher wird es beim Bremsen, aus 50 km/h kommt der defekte VW erst eine Wagenlänge später zum Stehen. Oft sind das die Meter, die bei einem Unfall über Leben und Tod entscheiden.

So verändert sich das Fahrverhalten

Schon mal einen Flummi an die Wand geworfen? Er springt und springt und springt. Genauso würden sich auch Fahrwerkfedern verhalten – gäbe es keine Stoßdämpfer, die das ständige Auf und Ab vermindern. Das Problem: Ihre dämpfende Wirkung wird mit der Zeit immer geringer, die Räder fangen bei defekten Stoßdämpfern an zu stempeln, verlieren den Kontakt zur Fahrbahn. Mit fatalen Ergebnissen für die Fahrsicherheit: • Auf unebenen Fahrbahnen verlängert sich der Bremsweg. • Die Seitenführung der Reifen leidet, schlecht in Kurven. • Die Gefahr von Aquaplaning, also das Aufschwimmen bei regennassen Straßen, setzt viel früher ein. • Elektronische Regelsysteme wie ABS und ESP werden in ihrer Wirkung gemindert. • Der Verschleiß an Fahrwerk und Reifen erhöht sich.
Beim Kauf eines Gebrauchten ist eine gründliche Untersuchung der Technik Pflicht. Um keine teuren Mängel zu übersehen, sollte die Hilfe eines Profis genutzt werden. Viele Automobilklubs und Prüfstellen (TÜV usw.) bieten diesen Service, inklusive Stoßdämpfertest, an.