Die Abgas-Affäre bleibt für Volkswagen das bestimmende Thema. Der Konzern räumte 2015 ein, bei Millionen Dieseln Abgastests manipuliert zu haben. Daraufhin musste der Konzern hierzulande rund 1,5 Millionen Autos der Marke VW mit Manipulations-Software zurückrufen. Inklusive anderer Konzernmarken waren es fast 2,5 Millionen in Deutschland und weltweit knapp 11 Millionen. Insgesamt hat VW für Strafen und Entschädigungen in den USA 25,1 Milliarden Euro an Kosten verbucht, in Deutschland wird eine Geldbuße von einer Milliarde Euro fällig.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt derzeit gegen etwa 50 mutmaßlich Beteiligte. Anklagen gibt es bislang nicht. Gegen Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn laufen – wie auch gegen den neuen VW-Chef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch – Untersuchungen wegen möglicher Marktmanipulation. Sie sollen Aktionäre zu spät über drohende Konsequenzen des Diesel-Skandals informiert haben. Zudem will die US-Justiz Winterkorn wegen Betrugs in der Abgasaffäre zur Rechenschaft ziehen und hat einen Haftbefehl gegen ihn erwirkt. Die Ankläger werfen ihm Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und zur Täuschung der Behörden vor.
Am 10. September 2018 begann in Braunschweig ein Musterprozess zum möglichen Schadensersatz für VW-Anleger. Es geht um die Frage, ob der Autokonzern seine Aktionäre zu spät über die Abgasmanipulation informiert hat. Dem Oberlandesgricht Braunschweig zufolge liegen mehr als 1600 Klagen in dem Fall vor. Der Streitwert liegt bei insgesamt rund neun Milliarden Euro. Mit einer Entscheidung wird erst 2019 gerechnet.