Der Dodge Challenger wird als Gebrauchtwagen zum teuren Spaß!
Gebrauchtwagen-Test Dodge Challenger
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Viel Hubraum und V8-Power für 34.000 Euro: Ein 492 PS starker Dodge Challenger wartet auf einen neuen Besitzer. Gebrauchtwagen-Check!
Schon mal offen eine Waffe getragen? Ich auch nicht. Aber wenn man hinter dem Steuer des Dodge Challenger eine Kleinstadt heimsucht, dürfte das Gefühl sehr ähnlich sein. Selbst bei sachter Gangart grunzt der Chrysler-Hemi-V8 mit 6,4 Liter Hubraum allzeit gewaltbereit. Wen das noch nicht verschreckt, der geht spätestens angesichts der schieren Größe in die Knie. Coupés der Fünf-Meter-Klasse sind per se unverschämt.
Dieser Fünfmeter-Koloss ist mit seiner Chrysler-Plattform technisch mit der Mercedes E-Klasse (W 211) verwandt.
Der Challenger wirkt mit seiner aggressiven Retro-Aufmachung jedoch wie ein Barbar auf Raubzug. An seine Umwelt schickt der Ami Signale, an den Fahrer aber auch: "Pass gut auf, Kleiner, sonst nehme ich die Sache selbst in die Hand!" Lieber nicht, unsere Leihgabe wollen wir nachmittags trotz nasser Straße (verdammt!) wieder in einem Stück bei Auto & Technik Goldmann in Geesthacht östlich von Hamburg abliefern. Das ist gar nicht so leicht. Vor allem, weil ständig die Gedanken darum kreisen, wie sich die 492 PS bei voll durchgedrücktem Gaspedal und deaktiviertem ESP auf der kurvigen Landstraße wohl anfühlen.
Gebrauchtwagen mit Garantie
4.950 €
Renault Twingo Paris DeLuxe 1.2 16V, Jahr 2014, Benzin
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Allein die wuchtige und unübersichtliche Karosserie ist eine Herausforderung – und in alle Richtungen schwer abzuschätzen. Gefühlt schleift man schon längst die Felgenhörner der rechten Räder am Bordstein weg. Tatsächlich könnte aber noch ein Fiat 500 rechts überholen, ohne die Fahrbahn zu verlassen. Daran gewöhnt man sich, auch wenn es ein bisschen dauert. Deutlich schneller fällt der Groschen, dass es sich beim Challenger um einen gemütlichen Cruiser handelt, auch wenn er, wie in unserem Fall, über gewaltige Hubraumreserven verfügt.
Der V8-Motor verbraucht gern mal 20 Liter auf 100 km
Archaisch: Hemi-6.4 mit zentraler Nockenwelle und Zweiventiltechnik. Modern: Zylinderabschaltung.
Nervenkitzel ist mit dem rechten Fuß in saugertypischer Manier ansatzlos abrufbar. Die kompressorbestückten Hellcat- und Demon-Versionen mit bis zu 850 PS braucht es dafür jedenfalls nicht. Die sind am Stammtisch eh besser aufgehoben als im Alltag. Die beiden V6 (3,5 Liter mit 258 PS, Pentastar mit 3,6 Liter und 309 PS) hinken der muskulösen Inszenierung des Challenger wiederum etwas hinterher. Und wirken mit der Masse von mindestens 1800 Kilogramm zuweilen überfordert. Der 5,7-Liter-Hemi ist dem schon eher gewappnet, doch der zum 6.4er über 100 PS schwächere V8 ist nicht nennenswert sparsamer. Wichtiges Thema übrigens: Jeder Challenger-Fan schwört, dass die V8 auch mit zehn Liter Super auf 100 Kilometer auskommen würden. Stimmt auch, doch ohne große Anstrengung fließt schnell auch mal die doppelte Menge Kraftstoff durch die großen, hemisphärischen Brennkammern mit Doppelzündung.
Vor dem Kauf muss der Challenger auf die Hebebühne
Zu den wenigen Schwachstellen zählen Vorbesitzer, die den mit nervöser Hinterachse gesegneten Challenger oft quer durch Kurven bewegt haben. Die Reifen an der Hinterachse sind dann im Jahrestakt fällig. Ärgerlicher ist es, wenn es bereits Feindkontakt gab. Auch unser Testfahrzeug hatte einen Heckschaden, "reparierter Unfallschaden" stand entsprechend im Inserat. So viel Fairness besitzt leider nicht jeder Verkäufer. So empfehlen wir, bevor diese Waffe ins Holster kommt: ab auf die Hebebühne!Fazit: Nur in der Anschaffung ist der Challenger günstig, Unterhalt (hier geht's zum Kfz-Versicherungsvergleich) und Reparatur sind in Deutschland ein teurer Spaß. Doch der lohnt sich immerhin, speziell die V8 besitzen einen hohen Fun-Faktor!
Der Dodge Challenger wirkt mit seiner aggressiven Retro-Aufmachung wie ein Barbar auf Raubzug. An seine Umwelt schickt der Ami Signale, an den Fahrer aber auch: "Pass gut auf, Kleiner, sonst nehme ich die Sache selbst in die Hand!" Für 34.000 Euro sucht dieser 492 PS starke Challenger einen neuen Besitzer.
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Allein die wuchtige und unübersichtliche Karosserie ist eine Herausforderung – und in alle Richtungen schwer abzuschätzen. Gefühlt schleift man schon längst die Felgenhörner der rechten Räder am Bordstein weg. Tatsächlich könnte aber noch ein Fiat 500 rechts überholen, ohne die Fahrbahn zu verlassen. Daran gewöhnt man sich, auch wenn es ein bisschen dauert.
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Deutlich schneller fällt der Groschen, dass es sich beim Challenger um einen gemütlichen Cruiser handelt, auch wenn er, wie in unserem Fall, über gewaltige Hubraumreserven verfügt.
Nervenkitzel ist mit dem rechten Fuß in saugertypischer Manier ansatzlos abrufbar. Die kompressorbestückten Hellcat- und Demon-Versionen mit bis zu 850 PS braucht es dafür jedenfalls nicht. Die sind am Stammtisch eh besser aufgehoben als im Alltag.
Die beiden V6 (3,5 Liter mit 258 PS, Pentastar mit 3,6 Liter und 309 PS) hinken der muskulösen Inszenierung des Challenger wiederum etwas hinterher. Und wirken mit der Masse von mindestens 1800 Kilogramm zuweilen überfordert.
Der 5,7-Liter-Hemi ist dem schon eher gewappnet, doch der zum 6.4er über 100 PS schwächere V8 ist nicht nennenswert sparsamer. Aufgrund der Zylinderabschaltung benötigt der V8 sehr dünnflüssiges Öl (0W40). Die Wechselintervalle sollten eingehalten werden, denn die Rollen der Schlepphebel sind anfällig für Verschleiß. Defekte verraten sich durch tickende Geräusche.
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Wichtiges Thema übrigens: Jeder Challenger-Fan schwört, dass die V8 auch mit zehn Liter Super auf 100 Kilometer auskommen würden. Stimmt auch, doch ohne große Anstrengung fließt schnell auch mal die doppelte Menge Kraftstoff durch die großen, hemisphärischen Brennkammern mit Doppelzündung.
8/16
Nicht überragend, aber in Ordnung: Verzögerungswerte der Bremsen um 11 m/s².
Zu den wenigen Schwachstellen zählen Vorbesitzer, die den Challenger oft quer durch Kurven bewegt haben. Die Reifen an der Hinterachse sind dann im Jahrestakt fällig. Augenmerk verlangt die seit 2014 verbaute Achtstufenautomatik. Sie sollte weich und rechtzeitig schalten. Bekannte Fehler: spätes Hochschalten und harte Gangwechsel.
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Ärgerlich ist es, wenn es bereits Feindkontakt gab. Auch unser Testfahrzeug hatte einen Heckschaden, "reparierter Unfallschaden" stand entsprechend im Inserat. So viel Fairness besitzt leider nicht jeder Verkäufer. So empfehlen wir, bevor diese Waffe ins Holster kommt: ab auf die Hebebühne!
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Die originale Auspuffanlage ist extrem teuer. Nachrüstanlagen vom Tuner gibt es oft schon für den halben Kurs.
Noch ein Blick auf die Marktpreise: V6 starten bei etwa 17.000 Euro. Für einen V8 sollte man mindestens 20.000 Euro kalkulieren. Hemi 6.4 finden sich ab 35.000 Euro, die 717 PS starke Hellcat wird gebraucht ab 60.000 Euro angeboten.
Fazit von Stefan Novitski: "Nur in der Anschaffung ist der Challenger günstig, Unterhalt und Reparatur sind in Deutschland ein teurer Spaß. Doch der lohnt sich immerhin, speziell die V8 besitzen einen hohen Fun-Faktor!"