Drei Japan-Youngtimer auf Europa-Tournee
Der 5000-Kilometer-Härtetest

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Der Startschuss für die Europa Rallye "European 5000" ist gefallen. Mit drei Mazda-Oldies geht's über steile Bergpässe und in die spanische Wüste. Geschont wird da nichts und niemand.
Draußen ist es heiß. Drinnen ist es heißer. An sich ist unser Mazda 929 eine coole Kiste. Wäre da nicht die Sonne. Und so sind es im silbernen Kombi gefühlte 60 Grad. Grund für den Hitzestau ist die Motorkühlung. Die kommt hier in Spaniens Wüste an ihre Grenzen. Die Temperaturanzeige klettert bedenklich Richtung Rot. Und um keinen Motorschaden zu riskieren, nutzen wir das Innenraumgebläse. Anders gesagt: Die Heizung steht auf Volldampf, schwitzend fließen wir in die weichen Mazda-Polster. Aber es funktioniert! Der Zeiger wandert langsam wieder nach links, die Gefahr eines Motorschadens ist gebannt – und nur darauf kommt es an.
Ein gutes Team ist die halbe Miete

Auf der zweiten Etappe der Rallye fahren Rick, Sabine und Marsha (stehend) als Beifahrer mit.
Bild: Daniel Otterbein
Wie es uns geht? Egal! Hauptsache, das Auto kommt durch. Denn darum geht's auf diesen rund 5000 Kilometern. Das Ziel heißt Amsterdam, hier in Spanien haben wir erst gute 3000 geschafft – es ist also noch ein langer Weg! Im Mazda 929 sitze ich, AUTO BILD-Redakteur Bernd Volkens, mit meiner zweiten Beifahrerin Sabine Skiba. Die Fotografin kommt wie ich aus Hamburg. Kennengelernt haben wir uns erst vor rund einem Monat auf dem großen Mazda-Qualifying für die European 5000 Rallye. Aus 180 Teilnehmern wurden neun Mitfahrer ausgesucht. Drei für mein Team im Mazda 929. Drei für das Team von Miriam Höller, die Stuntfrau fährt im Mazda MX-5. Und drei für Tobias Wolf, der Influencer ist in einem Mazda RX-7 am Start.
Wer suchet, der findet
Die Teilnehmersuche war eine eher einfache Aufgabe. Schwieriger gestaltete es sich, einen passenden fahrbaren Untersatz zu finden. Det Müller, der Autoexperte bekannt aus der TV-Serie "Grip", hatte den Auftrag, drei Mazda-Young- beziehungsweise Oldtimer zu besorgen. Miriams Roadster hatte er schnell zur Hand. Die Suche nach Tobis Wankel entpuppte sich da als aufwendiger. Und an meinem Mittelklasse-Kombi wäre Det fast gescheitert. So ein 929 ist schwer zu finden. Und dieser war extrem runtergerockt, die Restaurierung aufwendiger als geplant.
Der Weg ist das Ziel

Wackelkandidat: Lockere Radmuttern am 38 Jahre alten Mazda 929. Kein Problem, die sind schnell angezogen.
Bild: Daniel Otterbein
Geschichte. Alle drei Mazda haben es rechtzeitig zum Start der European 5000 geschafft und sich zwischen die 170 anderen Teilnehmer eingereiht. Bei dieser Rallye geht es nicht um Höchstgeschwindigkeit, der Weg ist das Ziel. Das Bordbuch verlangt, möglichst keine Autobahnen zu fahren. Und zwischendurch müssen wir kleinere Aufgaben erledigen. Immer mit viel Spaß. Und natürlich, der wichtigste Auftrag: Nach zwölf Tagen in Amsterdam über die Ziellinie rollen.
Eine Herausforderung, schließlich ist das Mindestalter für Teilnehmerfahrzeuge 20 Jahre. Der Mazda 929 hat sogar 38 auf dem Buckel, auch Tobis RX-7 ist nicht viel jünger. Entsprechend sind unsere beiden Japaner die Wackelkandidaten im Mazda-Team. Am Ende unbegründet, nur Kleinigkeiten stoppen uns kurz: Bei Tobis Wankel hängt die Schwimmernadel im Vergaser. Er bleibt mit abgesoffenem Motor und feuchten Zündkerzen liegen. Der Fehler ist schnell behoben, der Vergaser repariert. Neben den Temperaturproblemen meines Mazda und seinem erhöhten Verlangen nach Motoröl gönnt sich der 929 keine weiteren Auffälligkeiten. Okay, ein paar Radmuttern lösen sich, offensichtlich zu viel Gekurbel in den Serpentinen.
Eine Herausforderung, schließlich ist das Mindestalter für Teilnehmerfahrzeuge 20 Jahre. Der Mazda 929 hat sogar 38 auf dem Buckel, auch Tobis RX-7 ist nicht viel jünger. Entsprechend sind unsere beiden Japaner die Wackelkandidaten im Mazda-Team. Am Ende unbegründet, nur Kleinigkeiten stoppen uns kurz: Bei Tobis Wankel hängt die Schwimmernadel im Vergaser. Er bleibt mit abgesoffenem Motor und feuchten Zündkerzen liegen. Der Fehler ist schnell behoben, der Vergaser repariert. Neben den Temperaturproblemen meines Mazda und seinem erhöhten Verlangen nach Motoröl gönnt sich der 929 keine weiteren Auffälligkeiten. Okay, ein paar Radmuttern lösen sich, offensichtlich zu viel Gekurbel in den Serpentinen.
Ein kurzes Stück "Tour de France"

Auch kleine Wettkämpfe – wie ein kurzer Einsatz per Rad – gilt es für Tobi Wolf & Co. zu bestehen.
Bild: Daniel Otterbein
Und dann gilt es noch, die kleinen Wettkämpfe zu bestehen. Es geht um Punkte für das beste Mazda-Team und die Ehre, den Empfänger einer Mazda-Spende in Höhe von 30.000 Euro auszuwählen: Bei der Bergweihe müssen wir Tannenzapfen und andere Kleinigkeiten einsammeln. Wir müssen einem Radfahrer das Fahrrad abquatschen, um damit ein kurzes Stück "Tour de France"-Bergetappe zu fahren. Wir müssen einen Reifen am Auto wechseln. Fahrer und Beifahrer sind dabei mit einer Hand aneinandergebunden. Und für die Zieleinfahrt in Amsterdam müssen wir das Auto umstylen und uns ein passendes Outfit zulegen. Maximal 50 Euro darf die Verkleidung für Fahrer und Auto kosten.
And the winner is ...
Miriam liegt am Ende der Rallye mit einem Punkt vorne, spendet das Geld von Mazda für das SOS-Kinderdorf in Düsseldorf. Können wir prima mit leben. Wir sind nur froh, wieder in kühlen Gefilden zu sein. Sehen Sie alle Etappen in unserer großen Bildergalerie.