Lucas Auer weiß, dass er seinen Onkel Gerhard Berger, Chef der DTM, mit seinem Sieg auf dem Lausitzring stolz gemacht hat: „Ich habe mir die Highlights angeschaut und es sah so aus, als wäre das Rennen gut gewesen“, sagt der Österreicher nach seinem Triumph. „Daher denke ich, dass er insgesamt glücklich mit dem Rennen war.“ Dass BMW dann auch noch den ersten Erfolg seit mehr als einem Jahr holt und Auer dabei der siegreiche Fahrer ist, hat das abgerundet.
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Doch er weiß auch, bei wem er sich zu bedanken hat: bei seinem Markenkollegen Timo Glock! Auer am Sonntagabend im AvD Motorsport-Magazin: „Jeder ist sein Rennen gefahren. Wir haben ein paar Mal die Plätze hin- und hergewechselt, aber wir haben das so gemacht, dass wir effizient fahren und keine Zeit verlieren. Da muss ich Timo also schon hervorheben.“
Auer schuldet Glock einen Apfelwein
War der Doppelsieg nur eine Eintagsfliege?
Glock sieht das so: „Dass ich ihm den Sieg auf dem Silbertablett serviert habe, dafür muss er jetzt einiges springen lassen“, scherzt er. „Ich hätte dagegenhalten können, aber dann hätten wir beide den Podestplatz verloren. Ich habe an das große Ganze und an BMW gedacht und Lucas vorbeigelassen, damit er das Rennen gewinnen kann. Es war schwer, nicht dagegenzuhalten, aber ich habe in den Rückspiegel geschaut, was da so los ist. Und da habe ich eins und eins zusammengezählt. Ich bin froh, dass ich den zweiten Platz noch retten konnte.“
Glock ist als Tabellenvierter jetzt bester BMW-Pilot, hat auf den Spitzenreiter Nico Müller aber schon 81 Zähler Rückstand. Lucas Auer liegt auf Rang neun, mit 98 Punkten Rückstand.
War der Doppelsieg also nur eine Eintagsfliege oder ist mit den Münchnern auch in der restlichen Saison zu rechnen? Auer: „Wir sind in den Rennen mit dem Reifenverschleiß auf Augenhöhe, dieses Mal waren wir sogar besser. Wir müssen jetzt schauen, dass wir im Qualifying noch zwei, drei Zehntelsekunden herausquetschen. Du musst in den Top-4 starten, dann bist du immer siegfähig. Das ist die Challenge, die wir hinkriegen müssen. Im Rennen mache ich mir keine Sorgen, da sind wir auf Augenhöhe.“

Von

Michael Zeitler