Der erste Schock auf die Nachricht des Audi-Ausstiegs aus der DTM ist bei den Beteiligten verdaut. Doch der Ärger auf den Konzern verblasst so schnell nicht. Das Problem ist nicht der Ausstieg an sich, sondern wie Audi ausgestiegen ist – so zumindest BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
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„Ich finde es nicht nur erstaunlich, sondern auch unsportlich, auszusteigen und mit uns als zweitem Partner davor nicht zu sprechen. Das hat mich wirklich umgehauen, das gibt's einfach nicht!“, zeigt sich Fröhlich stinksauer. „Egal, wie man sich entschieden hat – das kann ein Unternehmen machen, wie es will –, bei der Lage der DTM kommuniziert man im Sinne von Fairness und Sportlichkeit anders und macht das nicht so.“
Klaus Fröhlich
Klaus Fröhlich ist sauer auf Audi
Wie es mit der DTM weitergehen könnte, darauf hat auch Fröhlich noch keine Antwort. Er sagt: „Gerhard Berger und ich müssen überlegen, wie es weitergeht. Wir haben sprichwörtlich keine Chance, jetzt schauen wir mal, ob wir sie nutzen können.“
Was ihn besonders ärgert: Vor dem Audi-Ausstieg schien die DTM durchaus ein Konzept für die Zukunft entwickelt zu haben. „Die Perspektive der DTM lautet: Sie wird elektrisch und global. Das haben wir maßgeblich getrieben. Dass Audi das aufs Spiel setzt, wo wir auch gemeinschaftlich so viel Arbeit reingesteckt haben, verwundert mich“, so Fröhlich abschließend.

Von

Michael Zeitler