Bernd Schneider (39) hat sich beim Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) den vierten Titel geholt. Im Mercedes-Benz-internen Duell genügte dem Wahl-Monegassen aus dem Team HWA beim Saisonabschluss auf dem Hockenheimring ein sechster Platz. Im spannendsten Finale in der 16-jährigen DTM-Geschichte brachte ein Reifenplatzer den nur einen Punkt zurückliegenden Niederländer Christijan Albers aus dem Team Rosberg um seine große Meisterschaftschance. "Ich kann es noch nicht begreifen", jubelte Rekordtitelträger Schneider, der zuvor ebenfalls einen Reifenschaden hatte. "Der Renngott war klar auf meiner Seite."

Der Franzose Jean Alesi gewann im Mercedes-Benz CLK das packende Rennen über 37 Runden knapp vor Abt-Audi-Pilot Mattias Ekström (Schweden). Marcel Fässler (Schweiz) kam vor 65.000 Zuschauern in einem weiteren Mercedes-Benz auf Platz drei. Der Brite Peter Dumbreck war als Vierter bester Opel-Vertreter. Albers blieb am Ende der enttäuschende zwölfte Rang. Der 24-Jährige zeigte sich aber als fairer Verlierer und gratulierte seinem Lehrmeister herzlich: "Bernd hat es verdient. Schade, dass ich dieses Pech hatte."

Am Rande des Finals verdichteten sich die Hinweise, dass Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen nächstes Jahr für Opel in der DTM fährt. Opel-Marketing-Chef Jörg Schrott bestätigte der "Bild am Sonntag" das Interesse: "Es gab Kontakt." Opel-Sportchef Volker Strycek ging gegenüber der BILD sogar noch ein bisschen weiter: "Heinz-Harald passt perfekt zu uns und zur DTM."

Sollte der Mönchengladbacher doch in der Formel 1 bleiben – sei es als Fahrer oder Tesptilot (Ferrari oder BMW), will Opel auf jeden Fall einen anderen Star kaufen. "Wir testen jemanden Ende Oktober. Der Name ist noch top secret", sagt Strycek.