Eng, enger, DTM! Die Traditions-Rennserie steuert auf ein Finale furioso zu. Im Rekordjahr mit 27 Autos von sechs Herstellern kämpfen beim letzten Rennwochenende in Hockenheim an diesem Samstag und Sonntag noch fünf Fahrer um den Titel.
Für DTM-Chef Gerhard Berger (63) ist das in der zweiten Saison mit seriennahen GT3-Autos ein Traum-Szenario. „Keiner hat das Momentum auf seiner Seite“, so der Österreicher. Heißt: „In Hockenheim fliegen die Fetzen.“ AUTO BILD MOTORSPORT stellt das Titel-Quintett vor.
Sheldon van der Linde (Schubert-BMW/130 Punkte)
Bild: Hoch Zwei / DTM

Sheldon van der Linde (Schubert-BMW/130 Punkte): der Tabellenführer. Van der Linde (23) fährt eine starke Saison, reist aber mit einem verkorksten Spielberg-Rennwochenende (null Punkte!) im Gepäck zum Finale. Der Südafrikaner (ADAC GT Masters-Vize 2018) ist optimistisch: „Ich glaube fest an mein Team und mich.“ Aber: Er zeigte zuletzt Nerven, kann im Grunde nur verlieren.
Lucas Auer (Winward-Mercedes/119)
Bild: Hoch Zwei / DTM

Lucas Auer (Winward-Mercedes/119): Berger-Neffe. Könnte den strengen Onkel endlich mal komplett zufriedenstellen. Erstmals in seiner DTM-Karriere mit echten Titelchancen. Auer (28) hat längst Blut geleckt. „Ich bin überzeugt: Nur wer in Hockenheim mindestens ein Rennen gewinnt, wird Meister. Das heißt für uns: volle Attacke!“ Erfahren und ehrgeizig. Mit ihm ist zu rechnen.
René Rast (Abt-Audi/118)
Bild: Hoch Zwei / DTM

René Rast (Abt-Audi/118): dreimaliger Meister. Wenn einer weiß, wie Titelkampf in der DTM geht, dann Rast (35). Gilt auf der Rennstrecke als Killer und Top-Allrounder: Kehrte nach einem Jahr Formel E 2022 in die DTM zurück, ist allerdings oft vom Pech verfolgt. Rast: „Ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Wochenende haben werden.“
Thomas Preining (Bernhard-Porsche/116)
Bild: Gruppe C / DTM

Thomas Preining (Bernhard-Porsche/116): Spätstarter. Rookie Preining (24/AU) kommt zum richtigen Zeitpunkt in Fahrt, begeistert mit Mut, Kompromisslosigkeit und harten Manövern. Teamchef Timo Bernhard ist Langstrecken-Legende und Ex-Weltmeister – und am Ende der „Titelflüsterer“ für den Österreicher? Was man von ihm erwarten kann in Hockenheim: „Eine Show“, so Preining. „Egal ob ich um Platz zwölf oder ganz vorne fahre, ich werde meinen Kampfgeist zeigen.“ Er ist Außenseiter, aber in absoluter Topform.
Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini/114)
Bild: Hoch Zwei / DTM

Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini/114): Halbzeit-Meister. Doch Bortolotti (32) hat in der zweiten Saisonhälfte in Zweikämpfen zu oft die Geduld und dadurch im Titelkampf den Faden verloren. Trotzdem: Der Italiener ist als GT3-Spezialist und abgezockter Routinier immer für eine Überraschung gut.
Rechnerisch hat auch Luca Stolz (27/HRT-Mercedes/102) noch Titelchancen. Dann müsste bei den anderen aber alles schieflaufen. Deshalb ist er nur krasser Außenseiter.
TV-Tipp
Die beiden Finalrennen der DTM zeigt ProSieben live am 8. und 9. Oktober jeweils ab 13 Uhr
Tickets
www.dtm.com und an den Tageskassen, Tageskarten (Sa./So.) ab 44 Euro, Wochenendtickets ab 49 Euro

Von

Andreas Reiners