DTM: Finale in Hockenheim
Abschied der Prototypen

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Das Finale der DTM in Hockenheim wird auch ein Abschied für die Class-One-Boliden sein. Zum Leidwesen der DTM-Piloten.
Bild: Audi
Dieses Finale der DTM in Hockenheim (diesen Sa/So ab 13 Uhr auf SAT.1) wird besonders emotional. Auch wenn die Behörden die DTM als Profisport deklariert und für die Veranstaltung damit Grünes Licht gegeben haben, geht die Corona-Angst um. Dazu wird der Titelkampf zwischen René Rast, Nico Müller und Außenseiter Robin Frijns entschieden. Und: Die Class-One-Autos werden in Rente geschickt. Nächstes Jahr fährt die DTM mit GT3-Fahrzeugen (mehr dazu HIER).
Gewiss: Die meisten Fahrer sind froh, dass die Zukunft der DTM damit gerettet ist. Doch viele machen auch keinen Hehl daraus, dass sie die aktuellen Class-1-Autos vermissen werden. Robert Kubica zum Beispiel stellt seine Teilnahme an der DTM 2021 deswegen sogar in Frage: „Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht, ob ich dabei sein werde. Ich bin auch wegen den Class-1-Autos in die DTM gekommen. Denn die sehen zwar aus wie Tourenwagen, fahren sich aber wie Formelautos“, erklärt der ehemalige Formel-1-Rennsieger.

Rast und Müller sind Titelfavoriten
Bild: DTM
Effizient wie Dieselmotoren
Auch Tabellenführer und Titelrivale René Rast, der 2021 in die Formel E wechselt, trauert den Autos hinterher: „Reine Prototypen, geiler Sound, schnelle Autos. In Spa waren Formel 2 oder LMP2 nur unwesentlich schneller. Man kann daran schon erkennen, dass das richtig geile Rennwagen waren."
In Spa knackten drei Fahrer sogar die Schallmauer von 300 km/h – ein Novum in der 36-jährigen Geschichte der DTM. Und: In Assen war die DTM schneller als die früheren Superleague Formula-Rennwagen, die 150 PS mehr leisten.
Die Technik ist zudem auf modernstem Verbrenner-Stand. Gemäß Audi ist der Wirkungsgrad der rund 600 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbos um 10% höher als bei den V8-Saugern und im Bereich eines Dieselaggregats. Audi erwägt daher, den Motor in der Langstrecke einzusetzen.
DTM-Boss Gerhard Berger macht den Class-1-Fans Hoffnung: „Die Autos sind genial. Momentan haben wir andere Prioritäten, aber für mich sind diese Autos noch nicht gestorben. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Zukunft für sie geben wird.“
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