DTM: Kommentar von Toni Schmidt
Mercedes muss sich an eigene Nase fassen

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Mercedes heizt die Durchfahrtsstrafen-Diskussion mit einem offenen Brief weiter an. ABMS-Reporter Toni Schmidt sagt, warum es müßig ist, über die Strafe zu klagen.
Bild: Picture-Alliance / ABMS
Ein enger Boxenstopp zwischen Robert Wickens und Timo Glock, eine Durchfahrtsstrafe und eine anschließende Disqualifikation für den Kanadier – das sind die Dinge, die vom vergangenen DTM-Wochenende in Spielberg am meisten hängen geblieben sind. Und weil es noch nicht genug war, schrieb Mercedes-Sportchef Toto Wolff im Namen seiner Truppe heute einen offenen Brief an die DTM-Kommission, der Wolff übrigens selbst angehört. Damit goss er weiter Öl ins Feuer. Inhalt: Mercedes kritisiert die Entscheidung erneut scharf und fordert für die Zukunft eine „durchgängigere und insbesondere nachvollziehbarere Vorgehensweise bei potenziellen Vergehen und deren Bestrafungen“.
Mehr dazu hier: Der offene Brief von Mercedes im Wortlaut

Toto Wolff fand die Entscheidungen der Rennleitung in Spielberg nicht richtig
Genau das wollte Wickens’ Team aber und ließ die drei Runden, in denen Wickens die Strafe hätte antreten müssen, verstreichen. Die Disqualifikation war das bittere, aber nur logische Ende vom Lied. Fraglich ist, ob Mercedes die Regeln nicht kannte oder nicht kennen wollte. Letzteres lässt ein Satz im heute verschickten Brief vermuten. Da heißt es: „Leider kam es dennoch zu einer Durchfahrtsstrafe, die wir aber im Wissen der Diskussion mit der Rennleitung, sowie auch unserer Überzeugung keinen Fehler begangen zu haben, nicht angetreten haben. Wir fuhren hier ganz klar um den Sieg – diese Möglichkeit wurde uns genommen. Der Kampf um den Sieg wäre für Robert Wickens mit der Durchfahrtsstrafe in der Tat beendet gewesen, nicht aber das ganze Rennen. Das muss sich Mercedes mit seinem Verhalten, die Strafe absichtlich nicht anzutreten, selbst zuschreiben.

ABMS-Reporter Toni Schmidt berichtet von den Rennstrecken dieser Welt
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