Die Turbo-Motoren brummen wieder in Deutschland! Die DTM ist gestern auf dem Nürburgring mit den offiziellen Testfahrten in die neue Saison gestartet. Mit Abstandsregeln, Hygiene und Mundschutz.
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Philipp Eng startete trotzdem rasant in die Nach-Corona-DTM und brannte gleich mal einen neuen Rekord in den Asphalt: In 1:19,204 Minuten stellte er einen neuen Streckenrekord auf, unterbot die Bestmarke von Meister René Rast um 0,438 Sekunden (1:19,642 Minuten). Der Audi-Pilot wurde Fünfter.
BMW mit Streckenrekord am Ring
Die DTM ist mit den offiziellen Testfahrten in die neue Saison gestartet.
BMW-Sportchef Jens Marquardt zuversichtlich: "Unser Paket war nicht wirklich stabil und am Saisonende auch nicht mehr stark genug, weil uns Zuverlässigkeitsprobleme zu schaffen machten. Über den Winter haben wir jeden Stein umgedreht und hoffentlich die meisten Probleme im Rahmen der Regeln aussortiert. Im Moment sieht es gut aus, wie gut, das weiß man immer erst unter Wettbewerbsbedingungen."
Ex-Formel-1-Star Robert Kubica, der für das BMW-Kundenteam ART Grand Prix startet, lag mit 1:20,6519 Minuten klar hinter den Top-Stars. Der Pole: „Zurück auf der Rennstrecke zu sein, seine Leidenschaft nach dem Lockdown wieder leben zu können, ist etwas Besonderes. Es wird meine erste Saison in der DTM, und ich muss viel Lernen: das Auto, die Abläufe.“
Neu an den Autos sind in diesem Jahr vor allem zwei Teile. Erstes: HYLO. Neue Heckflügelhalterungen mit größerer Oberfläche und stärkerem Profil sollen einen möglichen Abhebe-Effekt bei Highspeed-Drehern und Unfällen (High Yaw Lift off) verringern.
Zweitens: Die sogenannte Shoe-Box am Heck der DTM Fahrzeuge wird aus Natur- statt Kohlefaser hergestellt. Mit mehreren positiven Effekten: Durch die geringere Temperatur beim Herstellungsprozess sinken die CO2-Emissionen des Rohmaterials drastisch, die Steifigkeit der Bauteile steigt sogar. Nicht ganz unwichtig bei diesem exponierten Verschleißteil an den beiden hinteren "Fahrzeug-Ecken".

Hauptthema ist aber auch beim Test ohne Zuschauer und Journalisten die Zukunft der DTM nach dem Ausstieg von Audi. „Sicher sind modernere und nachhaltigere Konzepte wie Hybrid und Elektroantriebe ein wesentliches Zukunftsmerkmal im Autobau, die dann auch stärker in den Motorsport hineinstrahlen", so BMW-Chef Marquardt.
"Für die DTM hatten wir alle Vorbereitungen für ein Konzept mit Hybridisierung und Elektrifizierung getroffen, die nun unglücklicherweise alle nicht kommen werden mit Blick auf die Entscheidungen des Class-1-Reglements und die von Audi. Wir müssen sehen, was die Zukunft bringt, aber die Welt des Motorsports wird verändert aussehen in den nächsten ein, zwei Jahren."