Die DTM-Saison 2016 begann mit einem Knall: Nur 16 Autos kamen in Hockenheim ins Ziel. Der erste Saisonsieg geht an Audi und Pilot Edoardo Mortara.
Bild: Audi / DTM / Picture-Alliance
Harte Gangart beim DTM-Auftakt in Hockenheim. Beim ersten Rennen des neuen Saison krachte es gewaltig: Nach sieben Rennrunden waren bereits sieben Fahrzeuge ausgeschieden, am Ende kamen nur 16 Piloten ins Ziel. „Der ein oder andere Fahrer hat die Winterpause nicht gut überstanden“, schimpfte BMW-Sportchef Jens Marquardt. Auch Mercedes-DTM-Boss Ulrich Fritz war überrascht: „Da war heute sehr viel Adrenalin im Spiel, hoffentlich haben sich bis morgen alle beruhigt“, so Fritz. „Es war ein spektakuläres Rennen für die Zuschauer, aber nicht für die Mechaniker.“
Edoardo Mortara war beim Auftakt nicht zu schlagen
Den Anfang machten Timo Scheider und Antonio Felix da Costa: Bereits nach wenigen Metern ging die Motorhaube am AUTO BILD MOTORSPORT-Audi von Scheider fliegen. „Felix ist mir durch’s Auto gefahren und hat mich von der Strecke geschoben“, berichtet der Audi-Pilot, der sich direkt nach der Kollision über den Funk beschwerte. „Ich weiß nicht mehr genau was ich gesagt habe, aber das waren keine netten Worte“, schmunzelt Scheider, der mittlerweile aber wieder Lachen kann. „Mein Auto war so beschädigt, dass wir leider aufgeben mussten. Wir sollten morgen mehr mit Köpfchen fahren, denn es war heute eine harte Nummer.
Auch Timo Glock kam nicht weit: Nach wenigen Runden wurde der BMW-Pilot von Daniel Juncadella ins Aus befördert. „Ich habe im Augenwinkel gesehen, dass Daniel versucht hat an mir vorbeizufahren, aber er war viel zu weit weg“, schildert Glock ungewöhnlich freundlich. „Beim Anbremsen hat er dann das Auto verloren und hat sich in mich reingedreht. Beim ersten Rennen kochen die Emotionen gerne mal hoch, aber dafür haben die Fans eine gute Show. Ich hoffe nur, dass die drei Hersteller genügend Ersatzteile dabei haben.“Den Sieg beim Auftakt schnappte sich Edoardo Mortara. Der Audi-Pilot übernahm bereits am Start die Führung von Polesitter Nico Müller und ließ anschließend nichts mehr anbrennen. Hinter dem Italiener landete Robert Wickens auf Platz zwei, Nico Müller komplettierte das Podest. Paul di Resta landete auf der vierten Position, gefolgt von Christian Vietoris und Bruno Spengler. Antonio Felix da Costa, Maxime Martin, Mattias Ekström und Miguel Molina komplettieren die Top-Ten. Das zweite Rennen startet am Sonntag um 14:33 Uhr.
Das sagen die Top-3:
Edoardo Mortara - 1.: "Trotz des Sieges geht es mir gerade sehr schlecht. Ich war die ganze Woche lang richtig krank, dementsprechend war es im Auto heute sehr schwierig. Aber mit dem Rennen und Ergebnis bin ich natürlich mehr als zufrieden. Das Quali war schon toll am Vormittag und ich wusste dann auch, dass wir ein super Rennauto haben. Am Ende habe ich das Rennen kontrolliert und das hat gereicht. Ob du mit einer Sekunde Vorsprung gewinnst oder mit 30 macht schließlich keinen Unterschied."
Die Top-3 vom Samstag: Wickens, Mortara, Müller
Robert Wickens - 2.: "Es ist ein Traum, gleich im ersten Rennen des Jahres auf dem Podium zu stehen. Leider konnte ich heute keinen wirklichen Vorteil aus meinem guten Start ziehen. Danach war das Rennen hart und mental schwer mit den vielen Slow Zones. Da konnte man nicht attackieren. Morgen will ich noch eine Position besser sein, aber immerhin: Wir haben die Saison da begonnen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben. Mercedes war schon letztes Jahr stark und mit Pascal (Wehrlein; d. Red.) sind wir Meister geworden."
Nico Müller - 3.: "Von der Pole aus will man natürlich gewinnen, das ist für mich heute der fade Nebengeschmack. Aber mein Saisonziel waren Podiumsplätze und schon beim ersten Rennen stehe ich jetzt da oben. So gesehen ist es ein tolles Resultat, auch für Audi und das Team Abt. Wir müssen es morgen einfach wieder so fliegen lassen wie heute. Alles in allem war es ein aufregendes Rennen und schön, dass es so eine Show für die Zuschauer gab."
Ergebnis - Rennen, 1. DTM-Lauf in Hockenheim:
1. Edoardo Mortara (Italien) Audi Sport Team Abt Sportsline 42:11,606 Minuten 2. Robert Wickens (Kanada) Mercedes-AMG DTM Team HWA +01,657 Sek. zurück 3. Nico Müller (Schweiz) Audi Sport Team Abt Sportsline +04,454 4. Paul di Resta (Großbritannien) AMG Mercedes +08,818 5. Christian Vietoris (Gönnersdorf) Mercedes-AMG DTM Team Mücke +10,192 6. Bruno Spengler (Kanada) BMW Team MTEK +20,97 7. Antonio Felix BMW M4 DTM +30,882 8. Maxime Martin (Belgien) BMW Team RBM +41,360 9. Mattias Ekström (Schweden) Audi Sport Team Abt Sportsline +46,455 10. Miguel Molina (Spanien) Audi Sport Team Abt Sportsline +47,198 11. Gary Paffett (Großbritannien) Mercedes-AMG DTM Team ART +52,832 12. Martin Tomczyk (Rosenheim) BMW Team Schnitzer +55,137 13. Tom Blomqvist (Großbritannien) BMW Team RBM +55,530 14. Augusto Farfus (Brasilien) BMW Team MTEK +01:08,466 Min. 15. Jamie Green (Großbritannien) Audi Sport Team Rosberg +01:09,184 16. Marco Wittmann (Markt Erlbach) BMW Team RMG +01:10,496 17. Lucas Auer (Österreich) Mercedes-AMG Team Mücke + 2 Runden
Ausgeschieden: Maximilian Götz (Uffenheim) Mercedes-AMG DTM Team HWA; Mike Rockenfeller (Neuwied) Audi Sport Team Phoenix; Esteban Ocon (Frankreich) Mercedes-AMG DTM Team ART; Timo Glock (Wersau) BMW Team RMG; Daniel Juncadella (Spanien) Mercedes-AMG DTM Team HWA; Adrien Tambay (Frankreich) Audi Sport Team Rosberg; Timo Scheider (Braubach) Audi Sport Team Phoenix
1. Nico Müller 1:33.876 Min. 2. Edoardo Mortara +00.225 Sek. 3. Robert Wickens +00.229 4. Jamie Green +00.230 5. Mike Rockenfeller +00.255 6. Christian Vietoris +00.273 7. Paul Di Resta +00.281 8. Miguel Molina +00.330 9. Mattias Ekström +00.333 10. Marco Wittmann +00.390 11. Gary Paffett +00.426 12. Esteban Ocon +00.451 13. Bruno Spengler +00.457 14. Daniel Juncadella +00.462 15. Augusto Farfus +00.474 16. Timo Glock +00.481 17. Tom Blomqvist +00.493 18. Timo Scheider +00.615 19. Maximilian Götz +00.672 20. António Félix da Costa +00.731 21. Maxime Martin +00.827 22. Martin Tomczyk +00.829 23. Adrien Tambay +00.908 24. Lucas Auer -