DTM: Senna auf dem Nürburgring
Senna-Sieg im Mercedes 190 E 2.3-16V

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Der Nürburgring hat zahlreiche Geschichten geschrieben. 1984 gewann Ayrton Senna auf der neu eröffneten GP-Strecke im Mercedes ein Tourenwagenrennen.
Es ist ein Vergleich, nach dem sich viele Rennfahrer heute sehnen: gleiche Autos, gleiche Voraussetzungen. Das eigene Können zählt, man macht selbst den Unterschied, es gibt keine Ausreden, sondern klare Kante, wer denn tatsächlich der Beste ist.
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Diese Vergleiche gab es früher oft, wie zum Beispiel bei den ebenso berühmten wie beliebten Procar-Rennen. Oder beim Eröffnungsrennen zur Einweihung der neuen Grand-Prix-Strecke am Nürburgring. Es ist eine von vielen Episoden in der reichen Historie des Eifelkurses. Es ist vor allem eine besondere.

Ayrton Senna machte auch im Mercedes eine gute Figur
Auch ehemalige Fahrer suchten den Weg zurück ins Cockpit: der dreimalige Weltmeister Jack Brabham, die ehemaligen Titelträger Phil Hill, John Surtees, Denny Hulme, James Hunt, Jody Scheckter und Alan Jones. Dazu die ehemaligen Mercedes-Werksfahrer Hans Herrmann und Stirling Moss, ebenso Carlos Reutemann, John Watson und die Nürburgring-Experten Klaus Ludwig, Manfred Schurti und Udo Schütz.
Und ein gewisser Ayrton Senna, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand.
Der Brasilianer, 24 Jahre jung, war als britischer Formel-3-Sieger gerade zu Toleman in die Formel 1 gewechselt. Lustig: Sein späterer Rivale Prost holte Senna vor dem Event vom Flughafen ab. Es war das erste Treffen der beiden. Unspektakulär. Prost fiel vor allem auf, dass niemand Senna kannte. Das sollte sich ändern.
Es war zwar nur ein Schaukampf. Aber was für einer. Übertragung im Fernsehen. Jeder gegen jeden. Zwölf Runden. 20 Fahrer. 20 umgebaute Mercedes 190 E 2.3-16V. Ein 2,3-Liter-Vierzlinder von Cosworth mit 185 PS. Von null auf 100 in 7,9 Sekunden. 231 km/h in der Spitze.
Und Senna als Sieger.
Der Brasilianer verwies Lauda und Reutemann auf die Plätze. Womöglich war er der einzige Fahrer, der das Showrennen ernst nahm. Den Lauf als Chance sah, sich einen Namen zu machen. Weltmeister auf der Strecke zu schlagen. Unter gleichen Voraussetzungen. Für Mercedes war die ganze Veranstaltung ein wunderbares Timing, da der „Baby-Benz“ kurz vor der Markteinführung stand.
Und der Nebeneffekt: Der Mercedes-Benz 190 bewies, dass er für den Motorsport geeignet war. Es dauerte dann auch nicht lange, bis ein 190 seinen Einstand in der DTM erlebte. Zunächst durch Privatfahrer, später dann auch durch Mercedes-Werksteams.
1992 erlebte der Nachfolger seine erfolgreichste DTM-Saison. Der 2,5-Liter-Vierzylindermotor des 190 E 2.5 16V schaffte da bereits 370 PS. 16 von 24 Rennen gingen an Mercedes, Klaus Ludwig wurde Meister. 19.487 des 190 E 2.3 16V baute Mercedes bis zur Ablösung durch den 190 E 2.5 16V im Jahr 1988.
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