Tiefer geht es nicht! In Oschersleben holte Mercedes-Pilot Christian Vietoris (25) vor zwei Wochen noch den Sieg – dank einer glücklichen Strategie. In Budapest startet er heute vom letzten Startplatz. Eine große Überraschung? Für Vietoris nicht. „Bei trockenen Bedingungen sind wir nicht konkurrenzfähig“, dämpfte er schon vorher die Euphorie. „Wir müssen es umsetzen, wenn wir dazu in der Lage sind. In Oschersleben war das mit dem Regen der Fall.“

Zusatzgewicht schadet

Fest steht: Mercedes fährt unter normalen Bedingungen nach wie vor hinterher. Die Startplätze 16, 17, 19, 20, 21, 22 und 23 in Budapest zeigen das deutlich. „Es ist eine schwierige Situation, wir sind zu langsam“, erklärt der Mercedes-Mann. „Das Zusatzgewicht macht es umso schwerer.“ Was Vietoris meint: Für seinen Sieg mussten er und auch seine Markenkollegen Gary Paffett (33) und Paul di Resta (28), die beim letzten Rennen ebenfalls in den Top 10 landeten, jeweils fünf Kilogramm zuladen.

Vietoris
Vietoris: Vor zwei Wochen noch jubelnder Sieger - in Ungarn auf dem Boden der Tatsachen
Lange Strecke als Nachteil

Folge: In Ungarn ist der Abstand zur Spitze noch mal größer als zuletzt. Pascal Wehrlein (19) lag als bester Fahrer eines C-Coupé im zweiten Qualifyingabschnitt 1,2 Sekunden hinter dem Schnellsten, Marco Wittmann (24) im BMW M4 DTM. „Der Abstand ist auch größer, weil die Strecke länger ist“, analysiert Wehrlein. Und: „Wir haben nicht nur ein Problem, sondern viele kleine.“

Geduld gefragt

Das gibt auch Mercedes-DTM-Boss Wolfgang Schattling (63) zu. „Wir sind bei weitem nicht da, wo wir sein wollen und auch sein müssen.“ Dennoch stecken die Stuttgarter den Kopf nicht in den Sand. „Wir müssen von Rennen zu Rennen sehen, dass es weiter geht. Wie das geschehen wird, sind wir gerade dabei, auszutüfteln“, sagt Schattling. Wie lange sich die Mercedes-Fans noch für deutliche Verbesserungen gedulden müssen, weiß er allerdings nicht. „Das ist schwer zu sagen.“

Von

Toni Schmidt