Er macht alles mit Vollgas. Er ist ein Kämpfer, der bis an die Schmerzgrenze geht. Und manchmal auch drüber. Nicht nur, weil er mit extremem Aufwand und persönlichem Risiko die schon tot geglaubte DTM in eine elektrisierende Zukunft führt.
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Ex-Formel-1-Superstar Gerhard Berger (61) ging beim Kampf ums Überleben der beliebtesten deutschen Tourenwagenserie an die Grenze seiner körperlichen Belastbarkeit. BILD erfuhr: Erst am Dienstag vergangener Woche lag er noch auf dem OP-Tisch.
Vollgas-OP beim DTM-Boss
Gerhard Berger
Bild: DTM
Berger zu AUTO BILD: "Ich ging zum Arzt, weil ich ein wenig Schmerzen im Bauchbereich hatte. Eigentlich nichts Großes. Der Doktor war nach Betrachten der Röntgenaufnahmen ziemlich aufgeregt: ,Herr Berger, Sie müssen operiert werden.‘
Allein: Für den Tiroler, der 1989 in Imola in seinem Ferrari nur knapp dem Feuertod entkam, war das immer noch kein Grund, aufgeregt zu sein. Berger: "Ich schlug den Freitag vor. Da hätte ich dann weniger Termine." Die Antwort des Arztes war deutlich: "Ich rede von den nächsten zwei Stunden. Sie stehen kurz vor einem Blinddarmdurchbruch."
Berger: "Am nächsten Morgen fühlte ich mich gut, also habe ich die Klinik wieder verlassen. Ich musste mich schließlich um das DTM-Finale in Hockenheim dieses Wochenende (heute/morgen ab 13 Uhr live in SAT.1 kümmern." Dort kämpft Audi-Pilot René Rast mit 19 Punkten Vorsprung auf seinen Markenkollegen Nico Müller an diesem Wochenende um seinen dritten DTM-Titel. Und dort präsentierte Berger am Freitag auch die Zukunft der Serie. Die ruht auf fünf Säulen: der neuen GT3-DTM, der DTM Classic, der DTM Trophy und der DTM Esports soll das ab 2023 auch die DTM electric sein.
Immerhin gibt Berger zu: "Ich merke schon, dass das ganze Jahr an die Substanz ging. Deshalb bin ich froh, am Montag mal etwas ausruhen zu können. Aber man muss auf die Zähne beißen, um etwas zu erreichen. Das habe ich von Bernie Ecclestone gelernt. Der wurde 1999 am Herzen operiert und saß drei Tage später wieder im Büro bei der Arbeit." Bedeutet: Nach Montag wird Berger dann wieder Vollgas geben.

Von

Bianca Garloff