E-Bikes: Tiefeinsteiger im Test (2021)
BIKE BILD hat 12 Tiefeinsteiger-E-Bikes getestet – 8 schneiden sehr gut ab

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Diese Tiefeinsteiger-E-Bikes eignen sich nicht nur für Frauen, sie gelten als unisex – die Kollegen von BIKE BILD haben zwölf getestet.
Bild: Daniel Geiger
Um Männern den Umstieg zu erleichtern, spricht man gern vom Wave-Rahmen. Außerdem werden die meisten der getesteten E-Bikes in neutralen Farben lackiert, die beide Geschlechter ansprechen sollen. Während früher Tiefeinsteiger nur in kleinen Größen verfügbar waren, gibt es inzwischen Modelle für Menschen mit einer Körpergröße von bis zu 195 Zentimetern. Um den Rahmen trotz des fehlenden Oberrohrs stabil genug zu fertigen, muss das Unterrohr deutlich massiver ausfallen. Das führt zu einem höheren Gewicht. Lediglich zwei der zwölf Modelle wiegen unter 25 Kilogramm. Beim motorunterstützten E-Bike kann das Gewicht jedoch vernachlässigt werden. Viele der getesteten Bikes sind auch in anderen Rahmenformen erhältlich. Letztlich gilt: Hauptsache, man fühlt sich wohl. Hier kommen die Testergebnisse:
Victoria eAdventure 12.10 (33,5 Punkte)

Robuster Gepäckträger und profilierte Reifen machen das Victoria eAdventure 12.10 zum idealen Offroad-Tourenbegleiter.
Bild: Daniel Geiger
Das Victoria eAdventure 12.10, das auch mit klassischem Rahmendreieck erhältlich ist, überzeugt mit einer sehr angenehmen, wendigen Fahrweise. Die Reichweite ist groß, der Bosch-PerformanceLine-CX-Motor unterstützt kräftig. Geschaltet wird mit der hochwertigen Shimano XT, die zwölf Gänge bietet. Für viel Komfort sorgen die breiten, profilierten Reifen von Schwalbe, die hochwertige Federgabel von Suntour mit 100 Millimeter Federweg und die absenkbare, dämpfende Sattelstütze. Der Lenker lässt sich in der Höhe einstellen, statt eines Displays ist der Bosch Smartphone-Hub montiert. Der hält das Handy, die zugehörige App zeigt alle relevanten Infos an und agiert bei Bedarf als Navigationshilfe. Das ist sehr praktisch! Einziger gewichtiger Kritikpunkt: Das E-Bike ist recht schwer.
Preis: 3899 Euro
Urteil: sehr gut
Centurion Country R2600i (33,5 Punkte)

Die Sattelstütze des Centurion lässt sich vom Lenker aus absenken. Am Lenker befinden sich eine Bosch-Kiox-Bedieneinheit und eine Lampe von Lezyne.
Bild: Daniel Geiger
Das Centurion Country R2600i sieht nicht nur sportlich aus, es fährt sich auch so. Der Bosch-Performance-Line-CX-Motor bringt das Rad schnell in Fahrt, selbst steile Anstiege stellen kein Problem dar. Elf Gänge stehen zur Verfügung. Der 625-Wattstunden-Akku ermöglicht gute Reichweiten und somit lange Touren, ohne nachladen zu müssen. Die Sitzposition ist sehr aufrecht und angenehm. Die Suntour Mobie 34 dämpft Unebenheiten gut ab, sodass das Fahren auch im Gelände viel Spaß bereitet. Das Modell ist in vier Größen erhältlich, unter anderem in XS für unterdurchschnittlich kleine Fahrerinnen und Fahrer. Das Rad ist allerdings nicht nur für Kleine geeignet, man kann auch schwer beladen unterwegs sein. Das zulässige Gesamtgewicht liegt nämlich bei 150 Kilogramm.
Preis: 4099 Euro
Urteil: sehr gut
BH Atoms SUV Pro-S (33,5 Punkte)

Der Brose-Motor des BH-Bikes ist zwar nicht sehr hübsch in den Rahmen integriert, hat aber sehr viel Kraft.
Bild: Daniel Geiger
Das BH Atoms SUV Pro-S ist das einzige Rad im Test, das mit einem Brose-Motor ausgestattet ist. Der agiert sehr dynamisch und bietet den größten Unterstützungsfaktor im Testfeld, trotz des eher geringen Gewichts. Tatsächlich gehört das Bike zu den leichteren getesteten Modellen. Trotz allem erlaubt es eine hohe Zuladung von 138 Kilogramm, gut für schwere Fahrerinnen und Fahrer. Selbst lange Fahrten sind mit dem BH-Bike kein Problem, denn der erstaunlich schlanke Akku, der im Unterrohr Platz findet, ist mit 720 Wattstunden der größte im Test. Dank der hochwertigen Shimano-XT-Schaltung und -Bremsen fährt und bremst sich das E-Bike besonders gut. Leider ist das Pedelec nur in zwei Größen erhältlich, doch wenn dieses Bike einem Fahrer passt, ist es sicherlich eine gute Wahl.
Preis: 4099 Euro
Urteil: sehr gut
Stevens E-Universe 9.6 (33 Punkte)

Die Sattelstütze des Stevens lässt sich vom Lenker aus absenken. Die Lampe von Supernova bietet sogar Fernlicht und kostet allein schon über 200 Euro.
Bild: Daniel Geiger
Das Stevens E-Universe 9.6 Plus FEQ ist nach dem Rad von Riese & Müller das mit der besten Ausstattung. Beim Motor kommt das Topmodell von Bosch zum Einsatz, der Performance Line CX. Der Akku ist mit 625 Wattstunden groß. Geschaltet wird mit der hochwertigen Shimano-XT-12-Gang-Schaltung, auch die Bremse gehört zu den besten Modellen von Shimano. Die Gabel von Suntour, bei der die Konkurrenz zum Teil gespart hat, ist hier ebenfalls hochwertig. Die ausgezeichnete Lampe von Supernova bietet sogar Fernlicht. Die Reifen sind pannensicher und haben guten Grip. Stark finden wir zudem, dass dieses Modell in besonders großen Größen erhältlich ist und mit 150 Kilogramm extrem viel Zuladung verträgt. Beim Testfahren fanden wir den Geradeauslauf klasse, trotzdem ist es noch wendig.
Preis: 4699 Euro
Urteil: sehr gut
Bergamont E-Ville SUV 2021 (32 Punkte)

Die profilierten Reifen des Bergamont eignen sich gut für unbefestigte Wege. Der Lenker ist in der Höhe einstellbar, die Griffe fassen sich gut an.
Bild: Daniel Geiger
Das Bergamont E-Ville SUV schneidet in allen Testkategorien stark ab. Die aufrechte Sitzposition und der kräftige Bosch Performance Line CX sorgen für ein gutes Fahrgefühl. Die profilierten Reifen sorgen für viel Grip im Gelände, die Suntour-Mobie-Federgabel mit 100 Millimeter Federweg dämpft grobe Stöße gut ab. Da das Fahrrad in Größe 46 bis 58 verkauft wird, eignet es sich tatsächlich für fast alle Radfahrer. Zwar ist es mit seinen 30 Kilogramm recht schwer, dafür aber erlaubt es eine hohe Zuladung von 130 Kilogramm, was schwere Fahrer und Fahrerinnen freuen wird. Damit man trotzdem selbst vollbeladen schnell zum Stehen kommt, sind die Bremsen besonders kräftig. Kleines, aber feines Extra: Das Rücklicht hat eine Bremslichtfunktion. Sehr gut!
Preis: 3799 Euro
Urteil: sehr gut
Riese & Müller Homage GT (31 Punkte)
Das Riese & Müller Homage GT ist ein absolutes Highend-Bike und das luxuriöseste in diesem Vergleich. Als einziges im Test ist es vollgefedert – das heißt, es hat neben der Federgabel vorn von Suntour noch einen weiteren Dämpfer am Hinterbau. Somit schwebt man geradezu über Unebenheiten hinweg, auch dank der breiten Reifen von Schwalbe. Angetrieben wird das Rad vom kräftigen Bosch Performance Line CX. Unser Testbike hat einen großen 625-Wattstunden-Akku. Je nach Konfiguration ist selbst das Doppelte an Kapazität möglich. Damit das über 30 Kilogramm schwere Geschoss sicher zum Stehen kommt, hat der Hersteller dem Bike ein ABS-System verpasst. Darin ist eine hochwertige Supernova-Lichtanlage mit Fernlicht integriert. Einziges Problem: der hohe Preis.
Preis: 6675 Euro
Urteil: sehr gut
Preis: 6675 Euro
Urteil: sehr gut
R Raymon Crossray (28,5 Punkte)
Das R Raymon Crossray E 6.0 ist das einzige Bike im Test, das mit einem Motor von Yamaha ausgestattet ist. Auf dem Prüfstand haben wir festgestellt: Er braucht sich vor der Konkurrenz von Brose und Bosch nicht zu verstecken, hat er doch ähnlich viel Kraft. Im Gegensatz zur genannten Konkurrenz muss man hier aber selbst etwas mehr Watt in die Pedale geben, damit sich diese Kraft entfaltet. Gut für diejenigen, die aktiv fahren möchten. Insgesamt gefiel uns das Fahrverhalten sehr gut. Die breiten Reifen und die Federgabel dämpfen Unebenheiten gut ab. Gepäckträger und Licht sorgen für eine gute Alltagstauglichkeit. Die maximale Zuladung ist jedoch mit knapp über 100 Kilogramm recht knapp bemessen. Das Fahrrad gibt es in drei unterschiedlichen Rahmenformen sowie vier Größen zu kaufen.
Preis: 3099 Euro
Urteil: sehr gut
Preis: 3099 Euro
Urteil: sehr gut
Kettler Quadriga (Punkte)
Sie suchen ein komfortables Bike für viele Einsatzbereiche, für die Stadt und das Land? Da könnte das Kettler Quadriga die richtige Wahl sein. Das zeigen unter anderem die Reifen. Die breiten Schwalbe Marathon Plus MTB gelten als unplattbar, weisen aber gleichzeitig ein (nicht aggressives) Noppenprofil für unbefestigte Wege auf. Der Lenker mit den ergonomischen Griffen und Hörnchen bietet dem Fahrer eine weitere Griffposition. Angetrieben wird das Bike vom kräftigen Bosch Performance Line CX. Der große, im Rahmen integrierte Akku verschafft viel Reichweite. Bei der Federgabel hat Kettler hingegen gespart. Diese lässt sich nur schlecht auf hohe Gewichte einstellen. Zudem empfanden wir die Sitzposition und das Kurvenverhalten nicht als optimal. Geradeaus fährt es aber top.
Preis: 4099 Euro
Urteil: sehr gut
Preis: 4099 Euro
Urteil: sehr gut
Diamant Zing Deluxe+ (27 Punkte)
Mit dem starken Bosch-Performance-Line-CX-Motor ausgestattet, begleitet das Zing Deluxe seinen Piloten zügig jeden Berg hinauf. Optischer Schwachpunkt ist der nicht in den Rahmen integrierte Akku – der mit seinen 500 Wattstunden auch eher klein ausfällt. Trotzdem führt er zu einer ordentlichen Reichweite. Der größte Vorteil dieses E-Bikes ist das geringe Gewicht von nur 22 Kilogramm in Verbindung mit dem praktischen Griff (Rahmenversteifung) überm Tretlager. Auf diese Art lässt es sich problemlos anheben, im Gegensatz zu allen anderen getesteten Mitbewerbern. Wer also das Fahrrad Stufen hochtragen muss, dem raten wir zu diesem Modell. Zudem hat es eine angenehme Fahrweise. Die Gabel weist zwar nur wenig Federweg auf, funktionierte in unserem Test aber gut.
Preis: 3199 Euro
Urteil: gut
Preis: 3199 Euro
Urteil: gut
Raleigh Dundee Ltd (27 Punkte)
Das Raleigh Dundee Ltd ist das preisgünstigste Rad im Test. Das liegt unter anderem daran, dass der Hersteller für dieses Modell lediglich den Bosch-Performance-Line-Motor ausgewählt hat. Der ins Unterrohr integrierte Akku bietet nur 500 Wattstunden, was sich in der Reichweite bemerkbar macht. Trotzdem dürften Motor und Akku aber den meisten Anwendungszwecken mehr als genügen. Leider hat sich Raleigh für eine sehr preisgünstige Federgabel entschieden, auch die Shimano-Schaltung mit nur neun Gängen ist alles andere als High End. Dennoch fährt sich das Bike angenehm gutmütig. Die groben Schwalbe-Smart-Sam-Reifen signalisieren geradezu, dass sie raus ins Gelände wollen. Der praktische Gepäckträger erlaubt auch größere Touren – in der Stadt, aber viel lieber auf dem Land.
Preis: 2799 Euro
Urteil: gut
Preis: 2799 Euro
Urteil: gut
Moustache Samedi 27 Xroad 2 (25,5 Punkte)
Das Moustache Samedi 27 Xroad 2 Open ist ein hübsches E-Bike, dem man die Elektrifizierung aufgrund der schlanken Rohre kaum ansieht. Da sich Moustache bei diesem Modell nur zum Bosch-Performance-Line-Motor durchringen konnte, verliert es gegen viele andere Testbikes in puncto Motorpower. Der Akku ist mit seinen 500 Wattstunden eher klein, was zu einer geringeren Reichweite als bei der Konkurrenz führt. In Fahrt waren wir von der Wendigkeit des Bikes positiv überrascht, es fährt sich insgesamt wirklich gut. Nur schweren Radfahrern raten wir von diesem Modell ab, da die preiswerte Gabel hohen Gewichten kaum standhalten wird. Auch an der Schaltung hat der Hersteller gespart, die günstige Shimano Altus mit neun Gängen muss reichen. Sie funktioniert indes tadellos.
Preis: 3199 Euro
Urteil: gut
Preis: 3199 Euro
Urteil: gut
Prophete eSUV (20,5 Punkte)
Auf dem Prophete eSUV sitzt man sehr aufrecht, die dämpfende Sattelstütze federt Unebenheiten gut ab. Der AEG-Comfort-Drive-Motor kann nicht mit der Konkurrenz von Bosch oder Brose mithalten. Er läuft zudem nach dem Pedalier-Stopp noch etwas nach, was die Tester als störend empfanden. Die Federgabel bietet kaum Federweg, lässt sich nur bedingt einstellen und kann nicht blockiert werden – eigentlich ein No-Go für diese Preisklasse. Eine weitere Schwachstelle ist der Gepäckträger. Da die Rohre nicht rund sind, lassen sich klassische Gepäckträgertaschen nicht einhängen. Die Siebengang-Nabenschaltung ist zwar wartungsarm, bietet aber nicht so viel Spreizung wie die Kettenschaltungs-Konkurrenz. Nur in einer Größe erhältlich.
Preis: 2999 Euro
Urteil: befriedigend
Preis: 2999 Euro
Urteil: befriedigend
So haben wir getestet:
Wie bei BIKE BILD üblich, bestand unser Test zum einen aus dem Prüfstandstest bei der DEKRA und zum anderen aus umfangreichen Probefahrten auf einer definierten Teststrecke. In den Bewertungspunkt Fahrspaß ging ein, wie gut den Testerinnen und Testern die Fahrt mit dem E-Bike gefallen hat. Abzüge gab es beispielsweise für schlechtes Kurvenverhalten oder einen Mangel an Komfort. Die Bremskraft wurde auf dem Prüfstand gemessen – bei einer simulierten Fingerkraft von 70 Newtonmetern. Alle Testräder schnitten deutlich oberhalb der geltenden Norm ab. Die maximale Unterstützung gibt an, mit wie viel Watt für kurze Zeit unterstützt wird, wenn mit viel Kraft (250 Watt) in die Pedale getreten wird. Wichtig für kurze, steile Anstiege. Der Unterstützungsfaktor und die Reichweite wurden im Zuge des genormten R200-Reichweitentests geprüft. Der Unterstützungsfaktor gibt dabei an, wie stark der Motor bei einem leichten Anstieg unterstützt. Je größer der Wert, desto mehr Unterstützung erhält man beim Pedalieren. Die Reichweite gibt Aufschluss darüber, wie weit man mit einer Akkuladung kommt. Dieser Wert ist aber stets stark abhängig von der individuellen Fahrweise. Im Punkt Ausstattung haben wir bewertet, wie gut die restlichen Komponenten sind (ohne Motor, Akku und Bremsen), da diese sonst nicht oder nur kaum im Test berücksichtigt worden wären. Ein gutes E-Bike besteht schließlich aus einer Vielzahl wichtiger Anbauteile. Das Design wurde subjektiv von der BIKE BILD-Redaktion bewertet. Der Kaufpreis, das Gewicht und die maximale Zuladung gingen nicht ins Endergebnis ein. Letzteres beschreibt, wie viel ein Radfahrer für das jeweilige Bike mit Kleidung und Gepäck maximal wiegen darf.
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