"Das ist kein Überfall. Ich sammle nur für den bayerischen Staat." Das sagt der maskierte Reiter, der Bernie Ecclestone mit einer Pistole bedroht. Zu sehen ist diese Szene auf der Weihnachtskarte, die Formel-1-Chef Ecclestone alljährlich an Partner, Sponsoren und Medienvertreter verschickt. Und wie üblich mit einem humorvollen oder gar sarkastischen Unterton. Dieses Mal macht sich Ecclestone über das Urteil im Bestechungsprozess lustig.

Sympathie für das kapitalistische System

Bernie Ecclestone
Schalk im Nacken? Bernie Ecclestone hatte schon im Prozess gut lachen, als er mit einer Geldzahlung davonkam.
Die Gerichtsverhandlung gegen den inzwischen 84-jährigen Briten war im August 2014 vorzeitig eingestellt worden, nachdem Ecclestone eine Zahlung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (etwa 75 Millionen Euro) geleistet hatte. Eben diese Geldmenge ist nun auch auf der Weihnachtskarte zu sehen: Ecclestone klammert sich als "Überfall-Opfer" an einen Geldsack mit der Aufschrift "100 Million $". Ecclestone hatte bereits im August betont, dass er sich mit dieser Summe keineswegs freigekauft habe. Vielmehr sagte der Formel-1-Chef kurz nach dem Verhandlungsende: "So laufen die Dinge nun mal in Deutschland. Eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut." Um in der Weihnachtskarte mit Blick auf den Verhandlungsort hinzuzufügen: "Vielleicht können wir jetzt ein Formel-1-Rennen in der wirklich schönen Stadt München in Deutschland abhalten."

"Ich habe mich in München verliebt"

Dort hatte sich Ecclestone während der Gerichtsverhandlung von April bis August zwei bis drei Tage pro Woche aufgehalten. Noch im August hatte er dazu erklärt: "Ich habe mich ein bisschen in München und seine Menschen verliebt." Er wolle, so Ecclestone weiter, gern zu einem "schöneren Anlass" zurückkehren.