Hätte der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen – er hätte fast alles rückgängig gemacht, was Barack Obama in den vergangenen Jahren in den USA auf den Weg brachte. Auch, wenn es um die Automobilindustrie geht.
Lexus GS 450h
AUTO BILD-Autor Hauke Schrieber – hier am Steuer des Tesla Model S – setzt auf Barack Obama.
Die Obama-Regierung hat den Benzinschluckern den Kampf angesagt. Sie hat finanzschwache Start-up-Unternehmen, die mit innovativen Technologien auf den Markt kommen wollen, durch zinsgünstige Darlehen unterstützt. Sie fördert den Kauf von Elektroautos mit 7500 Dollar. Sie verschärft Gesetze und zwingt alle Hersteller, Zero-Emission-Modelle auf den Markt zu bringen. Dazu kommen neue, strengere Verbrauchsstandards. Und: Obama setzt auf erneuerbare Energien.
MANCHESTER, Nov. 6, 2012 U.S. Republican presidential candidate Mitt Romney speaks during a rally in Manchester, U.S. state of New Hampshire, on Nov. 5, 2012
Mitt Romney nannte Fisker und Tesla Hersteller von "elektrischen Batterieautos". Nur ein Versprecher?
Das alles stand bei der Wahl auf dem Spiel. Denn der Republikaner Mitt Romney machte im Wahlkampf keinen Hehl daraus, was er von Firmen wie Tesla oder Fisker hält: "Loser" nannte er sie in der ersten TV-Debatte, obwohl sie sich – zugegeben, ohne bislang Geld zu verdienen – auf dem Weltmarkt etabliert haben. Romney kritisierte, dass viele Milliarden Dollar in solche Unternehmen "investiert" wurden, was zudem nicht stimmt, handelt es sich doch um Darlehen. Obamas Ansatz, Spritfresser nach und nach durch verbrauchsarme Modelle abzulösen, findet Romney schlicht falsch. Vielmehr würde er vor den Küsten der USA und in Alaska nach Erdöl bohren lassen. Und sein Kandidat für den Posten des Vize-Präsidenten, Paul Ryan, fragte in seiner TV-Debatte rhetorisch: "Ist es eine gute Idee, Steuergelder für E-Autos in Finnland auszugeben?" Ryan spielte auf die Produktionsanlage von Fisker beim finnischen Partner Valmet an.

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Wie wenig sich Romney als US-Präsident mit der Materie "Grüne Mobilität" beschäftigen würde, beweist ein Zitat aus der dritten und letzten Fernsehdebatte: Dort nannte er Fisker und Tesla Hersteller von "elektrischen Batterieautos".