(dpa) Die Deutsche Post erprobt den kompakten Einsatz von klimafreundlichen Elektrofahrzeugen bei der Brief- und Paketzustellung. Die CO2-freien Fahrzeuge, die mit Strom aus regenerativer Energie wie Sonne und Wind gespeist werden, sollen vom Sommer an in Bonn rollen. Bis 2015 soll die Zustellung in Bonn und im Umland komplett auf Elektroautos umgestellt werden. "Unser Pilotprojekt in Bonn ist weltweit einmalig und kann Vorbild für andere Städte und Regionen werden", sagte jetzt Post-Vorstandschef Frank Appel. Die Umstellung schone nicht nur die Umwelt, sondern spare dem Konzern auch Geld für Treibstoff.

Früher Kutsche, heute Bus: ADAC-Postbus ab November 2013

StreetScooter für die Deutsche Post DHL
CO2-freier DHL-Transporter StreetScooter: Los geht's im Sommer 2013. Bis 2016 soll die Testflotte 150 Elektroautos umfassen.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sagte, er erhoffe sich von dem Projekt "einen Startschuss für eine breite Innovationswelle in der Logistik insgesamt". Es sei auch ein Signal an die Automobilindustrie. "Auch im Verkehr brauchen wir die Energiewende." Es sei Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Dieses Ziel gilt aber als ambitioniert. Bisher gibt es nur ein paar Tausend E-Autos auf den Straßen. Die Elektroautos sind vergleichsweise teuer, dies liegt vor allem an der teuren Batterie.
StreetScooter für die Deutsche Post DHL
Der klimafreundliche StreetShooter wird mit Strom aus regenerativer Energie wie Sonne und Wind versorgt.
Das Vorreiterprojekt, das laut Appel insgesamt etwa 14 Millionen Euro kostet, wird vom Bund mit sechs Millionen Euro unterstützt. Die Testphase bleibt zunächst auf Bonn beschränkt. Von 2016 an sollen rund 150 Fahrzeuge mit Elektroantrieb in Bonn pro Jahr mehr als 500 Tonnen CO2 einsparen. Laut Appel ist Bonn dann "der erste Ort weltweit, wo nur Elektrofahrzeuge in der Zustellung eingesetzt werden." Mit dem StreetScooter hat die Post auch ein eigenes Auto speziell für die Zustellung mitentwickelt. Mit der CO2-Reduktion verbinde sich auch ein wirtschaftliches Interesse, Spritkosten zu verringern, sagte Appel. Insgesamt lägen die Betriebskosten niedriger als bei konventionellen Fahrzeugen. "Ich bin optimistisch, dass sich das auch wirtschaftlich rechnet."