Bei BMW sollen die 3er-Bänder am kommenden Montag (30.6.) wieder anlaufen. Wegen der Metaller-Streiks in Ostdeutschland konnte der Getriebe-Hersteller ZF Brandenburg nicht an die Werke in München und Regensburg liefern – als Folge musste BMW am Montag (23.6.) die Produktion der 3er-Reihe stoppen. Ab morgen (Donnerstag) soll bei ZF aber wieder gearbeitet werden.

Anfangs hatte BMW angekündigt, wegen der Streiks sein Engagement in Ostdeutschland zu überdenken. Der Gesamtbetriebsrat geht unterdessen aber davon aus, dass durch den Konflikt in den neuen Bundesländern "kein dauerhafter Flurschaden" entstanden sei.

Der Streik in Zahlen: Von der Unterbrechung der 3er-Produktion sind bei BMW 10.000 Beschäftigte betroffen. Für diese Mitarbeiter wurde Kurzarbeit beantragt: Nach Schätzungen kostet das die Bundesanstalt für Arbeit innerhalb einer Woche rund 1,7 Millionen Euro. Darüber hinaus muss BMW weitere 900.000 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen zahlen. Offen ist noch, ob den Beschäftigten das Gehalt ersetzt wird, das nicht vom Arbeitsamt übernommen wird.

In der deutschen Automobilbranche sind nach Angaben des Verbands der Automobilinsustrie (VDA) 18.000 Beschäftigte von den Streiks betroffen – 8000 im Osten und 10.000 im Westen. Den Produktionsausfall durch den Arbeitskampf beziffert der VDA bundesweit auf 3170 Fahrzeuge pro Tag, davon 1370 in Ostdeutschland. Dort ist hauptsächlich VW betroffen: Im Zwickauer Werk werden normalerweise täglich 1100 Passat- und Golf-Modelle montiert, im Westen können täglich 1800 Fahrzeuge nicht gebaut werden. BMW verliert durch die Unterbrechnung der 3er-Produktion pro Tag einen Umsatz von 38 Millionen Euro und einen Gewinn von vier Millionen Euro.