Schick, praktisch, teuer und auch gut? Erste Fahrt im Contura 760 EF!
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Eura spielt selbstbewusst die Premium-Karte. Der Contura 760 EF spielt nun in der Oberliga mit. Doch wie gut macht sich der Teilintegrierte? Der Fahrbericht!
An Licht sollte es ihm keinesfalls mangeln, hatten sie sich bei Eura vorgenommen, als sie den neuen Contura auf den Weg brachten. Und gleichzeitig wollten sie mit ihm Luxus in die Klasse der Teilintegrierten bringen. Wobei, im Grunde sogar mehr: Der Contura soll als Teilintegrierter in der Oberliga räubern. Dort, wo sonst mindestens üppige Vollintegrierte zu Hause sind.
Gewaltige 103.550 Euro stehen auf dem Testwagen-Preisschild
Die Basis des Contura 760 EF kostet 79.990 Euro.
Bild: Hardy Mutschler / Studio Super Plus / AUTO BILD
Passend zu diesem Anspruch tritt der Contura selbstbewusst auf. Erstens ist da sein Format: 7,71 Meter sind für ein Reisemobil, das ein Paar glücklich machen möchte, kein allzu bescheidenes Maß. Zweitens: Unser Testwagen kommt mit einem Preisschild, auf dem gewaltige 103.550 Euro stehen. Immerhin, betont Eura, wäre dafür der 180-PS-Motor unter der Haube, hätte Corona nicht für Lieferprobleme bei Fiat und somit zu einem Pakete-Storno geführt. Und drittens bliebe zu erwähnen, dass dieses Riesenfenster namens Starlight Dome (für 2990 Euro im Touring-Paket) nicht nur spielerisch zu öffnen ist, sondern auch derartig viel Licht und gefühlte Weite ins Innere bringt, dass der Raum noch großzügiger wirkt, als er es sowieso schon ist. Dazu trägt auch der Grundriss bei. Den Contura liefert Eura in vier Versionen, von denen jedoch allein der 760 EF mit der überzeugenden Lösung zweier Längssofas kommt, die sich gegenüberstehen. Sie bieten viel Komfort und Platz am großen Tisch. Zudem lassen sich aus den Sofas zwei Faltsitze mit Dreipunktgurten extrahieren. Direkt hinter ihnen findet sich auf der Fahrerseite die Küche, die mit einem kurzen Schwung für eine Spur Dynamik sorgen will. Viel Platz zum Arbeiten bietet sie zwar nicht, allerdings hilft die nach vorn aufklappbare Abdeckung der Spüle ein wenig, weil sie zusätzliche Abstellfläche bietet. Betont nobel gibt sich die glänzende Edelholzoptik der Oberschränke, während weiter unten die Fronten matt bleiben. In Verbindung mit den Cremetönen der Polster, Wände und Decken setzt der Contura auf eine hochwertige Konsenslösung für Arrivierte. Großzügig zeigt sich das Raumprogramm im hinteren Teil. Auf der Beifahrerseite folgt im Anschluss an den üppigen 160-Liter-Kühlschrank eine geräumige Dusche, die mit Chrom, indirekter LED-Beleuchtung und – wir zitieren die Reklame – einer "Schilfgrasintarsie" als Dauer-Deko punktet. Praktisch ist dabei, dass sich die Dusche und das gegenüberliegende Bad gemeinsam als Wellnessraum nutzen lassen, wenn die Tür nach vorn geschlossen ist. Auch sie trägt als Schmuck die zitierte Intarsie.
Der Contura bietet viele praktische Staufächer.
Bild: Hardy Mutschler / Studio Super Plus / AUTO BILD
Wichtiger ist da die Nachricht, dass Eura alle Contura mit einer komfortablen Alde-Warmwasserheizung ausrüstet. Die großen Einzelbetten im Heck lassen sich über zwei Stufen gut erreichen. Sie bieten leichten Zugang zu viel Stauraum darunter, sogar bis in die Garage. Ebenfalls überaus praktisch ist der beheizte Doppelboden, der eine Menge Material und Utensilien schluckt und auch von innen zugänglich ist. Bei einem Fahrzeug in diesem Format überrascht es kaum, dass Eura nicht mehr die 3,5-Tonnen-Klasse im Blick hatte. So liegt das Leergewicht des 4,5-Tonners bereits bei 3400 Kilogramm. Am Ende bleibt jedoch die Frage, warum Eura bei so viel Anspruch dem Ducato treu blieb und sich nicht an den Sprinter als Basis wagte. Dabei hätte dieser Stern dem Contura bestens gestanden - und das nicht allein wegen seines schicken Starlight Dome.
Fazit: Eura schickt mit dem Contura einen Teilintegrierten Richtung Oberliga ins Rennen. Tatsächlich bietet er eine Menge Raum, Licht und Luxus für ein gut situiertes Paar mit entsprechenden Wünschen – solange die nicht auch auf einen Mercedes zielen.