Wenn Ford einen neuen Mustang ins Rennen schickt, reiben sich die gebeutelten Ford-Händler die Hände. Immerhin garantiert die Musclecar-Legende nach wie vor satte Verkaufszahlen. Verantwortlich dafür ist das klassisch-kantige Design, das nicht nur bei Freunden des klassischen Musclecars bestens ankommt. Die gute Nachricht für die Fangemeinde rassigen Retrolooks: Auch der Mustang 2010, der bereits Anfang 2009 zu den US-Händlern rollt, bietet wieder zeitgemäße Techik im Blechkleid der 60er-Jahre. Davon überzeugen kann man sich erstmals in Los Angeles auf der LA Auto Show 2008, wo Ford den ersten Ausritt mit dem gelifteten Ponycar wagt.

Wie gewohnt mit sechs oder acht Zylindern

Ford Mustang 2010
Der neue Mustang setzt auf noch dickere Backen, die Erinnerungen an die zahlreichen Rennversionen des Klassikers wecken. Einige Details waren sowieso vorab durchgesickert, so zum Beispiel die Umgestaltung des Logos: Der Pferdchen im Grill soll noch realistischer wirken als vorher, außerdem trägt es dunklen Chrom statt hellen Glanzes. Auch einen getarnten Erlkönig schickte Ford bereits ins Rennen – sogar mit selbstgedrehtem Video. Unter der Haube arbeiten wie gewohnt V6- und V8-Motoren, ein Powerdome signalisiert schon im Stand, dass es bestimmt nicht an Leistung fehlt. Die V6-Modelle tragen die Nebelscheinwerfer im Stoßfänger, beim Achtzylinder rücken sie in den Kühlergrill. Noch breiter sind künftig die Radläufe. Im Profil fällt eine neue Sicke auf, außerdem steht der Mustang auf neuen Fünfspeichenfelgen, die wahlweise 17 bis 19 Zoll groß sind. Das Heck wirkt insgesamt kantiger, die Rückleuchten sind dagegen filigraner eingefasst und kommen am 2010er Mustang mit neu unterteilten Kammern.

Bullit-Motor wird Standard

Ford Mustang 2010
Der 315 PS starke 4,6-Liter-V8 aus dem Sondermodell Bullit wird künftig das Standard-Aggregat im Mustang. Über die V6-Variante schweigt sich Ford im Vorfeld von LA noch aus, aber allein wegen strengerer Verbrauchsvorgaben wird wohl ein adaptierter Motor aus Europa Einzug halten. Es wird von einem V6 mit zwei Turboladern gemunkelt, der den Tunern noch reichlich Möglichkeiten zur Leistungssteigerung lassen würde. Ein manuelles Fünfganggetriebe ist Serie, ebenso sind ESP, ABS, Traktionskontrolle und vier Airbags an Bord. Auch das Fahrwerk wurde überarbeitet. Den Innenraum soll der großzügige Einsatz von Aluminium weiter aufwerten, die Luftauslässe sind in Chrom gefasst. Außerdem gönnt Ford dem Mustang neue Sitze mit mehr Seitenhalt. Klar ist: Auch nach 45 Jahren hat der Mustang keinen Speck angesetzt, sondern fleissig Muskeln antrainiert.

Von

Stephan Bähnisch