Mehr Kurve geht nicht! Das dachten wir zumindest, als wir vor knapp zwei Jahren im damals nagelneuen Mazda MX-5 quer durch die Alpen fuhren. Zum Erscheinen der Targa-Coupé-Version MX-5 RF dachten sich die Frauen und Männer in der Mazda-Zentrale aber: "Da geht noch was!" Ein Roadtrip quer durch Norwegen nämlich. "Ich kann es kaum abwarten, ins Auto zu steigen und auf Kurvenjagd zu gehen", sagt AUTO BILD-Leser Benedikt Tschorn (34) am Startpunkt der viertägigen Tour in Bergen. Er und Maximilian Haber (28) – beide Unternehmensberater – hatten sich Mitte Februar bei kniffligen Fahrübungen auf der Rennstrecke am Bilster Berg gegen 28 andere Leser durchgesetzt und das Ticket für das einmalige Erlebnis gelöst. 960 Kilometer lang ist die zweite "Kurve deines Lebens". Und Mazda nennt sie "The Next Level".

Tag 1: Bergen, Hardangerfjord, Ullensvang, 160 km

Die Kulisse ist einmalig: schneebedeckte Bergspitzen, grüne Täler, 20 Grad und Sonnenschein. "Hier ist ja besseres Wetter als in Deutschland", freut sich Max. Kein Wunder also, dass sein erster Griff dem Schalter des vollautomatischen Targadachs gilt. Nur ein paar Kilometer, dann geht's auch schon in die Berge – auf die "Straße der Wasserfälle". Und die macht ihrem Namen alle Ehre. Imposantester Vertreter ist der Steindalsfossen: 46 Meter hoch und von hinten begehbar. Nach kurzem Stopp fahren wir weiter Richtung Hardangerfjord. Die geschwungene Uferstraße ist genau das Richtige für unsere Kurvenräuber: Hinter jeder Biegung ein neues Panorama. Immer wieder Tunnel und Brücken. Die beeindruckendste ist die 1380 Meter lange Hardangerbrücke. "Unglaublich, dass die Norweger nur viereinhalb Jahre daran gebaut haben", staunt Benedikt abends im Hotel in Ullensvang.

Tag 2: Stegastein, Lærdalstunnel, Førde, 350 km

Unterirdischer Kreisverkehr
Science-Fiction: Am Ende der Tunnelröhre erscheint plötzlich die blaue Beleuchtung eines unterirdischen Kreisverkehrs vor dem Mazda.
Am nächsten Morgen geht's weiter: Ein paar Kilometer am Fjord gen Norden, dann in einen Tunnel. An dessen Ende plötzlich ein merkwürdig blaues Licht. Was ist das denn? Sieht aus wie Star Wars, ist aber ein unterirdischer Kreisel. Verrückt! Kurz darauf kurven wir die MX-5 RF über eine sehr schmale Passstraße auf 640 Meter über Meereshöhe. Ziel ist der Stegastein, eine Plattform, die zwar eine einmalige Aussicht bietet, aber nichts für Angsthasen ist: Nur eine Glasscheibe trennt den Panoramisten vom Abgrund. Weiter durch den Lærdalstunnel: Mit 24,51 Kilometern der längste Straßentunnel der Welt. 20 Minuten dauert eine Durchfahrt. Dann zum ersten Mal auf die Fähre. Dreimal überqueren wir am zweiten Tag die Gewässer.

Tag 3: Geirangerfjord, Eidsdal, Molde, 300 km

Ørnevegen
 Ørnevegen (oder "Eagle Road"): Elf Haarnadelkurven führen auf eine Höhe von 620 Metern und erlauben den tollen Blick über den Geirangerfjord.
Nach dem Frühstück heißt es sputen: Denn um Punkt halb eins legt die Geirangerfähre ab, und diese müssen wir unbedingt bekommen. Kurz nach zwölf stehen wir am Anleger in Hellesylt. Mittagessen gibt es an Bord, danach zieht es alle aufs Sonnendeck. Neben vielen Sehenswürdigkeiten, wie den Wasserfällen "Sieben Schwestern" und dem gegenüberliegenden "Freier", bleibt Zeit für einen Rückblick: "Die Kombination aus dem MX-5 RF und der schroffen Landschaft ist perfekt", sagt Benedikt. "Auch wenn ich als alter MX-5-Fahrer eigentlich den Purismus des Roadsters liebe, finde ich das Targadach toll!" Der Ørnevegen-Pass eröffnet noch einmal einen Blick von oben auf den Geirangerfjord, bevor es zur nächsten Fähre nach Eidsdal geht. Hier wartet eine süße Überraschung auf uns. Ein paar Kinder verkaufen selbstgemachte Waffeln.

Tag 4: Atlantikstraße, Kristiansund, 111 km

Die Atlantikstraße mit ihren acht Brücken durchs Meer ist das absolute Highlight am letzten Tag. "Wie gern würde ich jetzt einfach noch weiterfahren", sagt Max beim Überqueren der letzten Brücke. "Der MX-5 ist erwachsen geworden, ohne dabei seinen Spaßfaktor zu verlieren. Und mit dieser grandiosen Tour durch Norwegen haben wir mit ihm das nächste Level des Roadtrips erklommen."