Fahrbericht Chevrolet Aveo 1.2 LS
Ein Kalos mit Kanten

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Der neue Kofferträger aus Korea bietet viel Auto fürs Geld – leider spart der Chevrolet Aveo dafür mit nur zwei Airbags an der Sicherheit.
Wie Volksmusik auf Rädern
Welchen Superlativ sie sich wohl diesmal einfallen lassen? Neue Autos betrachten die Hersteller mit den Augen junger Eltern. Jedes Modell sieht immer am besten aus, ist besonders pflegeleicht oder einfach am größten. Auf jeden Fall: super. Egal wie häßlich, kompliziert und klein es ist. Mit dieser rosaroten Brille sieht Chevrolet natürlich auch den Aveo, die Stufenheckvariante des Kleinwagens Kalos. Was Chevrolet von liebevollen Eltern unterscheidet? Sie wollen ihren Aveo verkaufen, ab dem 11. März 2006 in Deutschland.
Ohne rosarote Brille schaut der Wagen anders aus: alltagsgrau. Wie Volksmusik auf Rädern, dafür mit familienfreundlichem Kofferraum (400 Liter) und Platzangebot. Mit einer Länge von 4,31 Metern wächst der Aveo aus der Kleinwagenklasse heraus, das Raumgefühl entspricht dem eines Skoda Fabia. Damit verflüchtigt sich aber auch schon das Gefühl, in einem erwachsenen Auto zu sitzen. Alles andere schmeckt nach Ahoi-Brause: irgendwie von gestern. Zum Beispiel das Cockpit, eine Landschaft aus schwarzem Plastik. Nur die vier runden Anzeigen sind in Chrom eingefaßt. Das Lenkrad faßt sich billig an, in der teureren LT-Ausstattung ist es aus Leder.
Wie lautet noch mal der Superlativ von preiswert? 11.990 Euro – denn soviel kostet die Limousine mit 72-PS-Benziner. Für den leistungsstärkeren 1.4 (94 PS) verlangt die koreanische General-Motors-Tochter 1000 Euro mehr. Ein Preis, der entschuldigen soll, aber nicht kann. ESP bietet Chevy nicht an, und in der Basisversion wachen nur zwei Airbags. Moderne Kleinwagen blasen im Notfall bis zu sechs Luftsäcke auf. Zur Beruhigung spielt das serienmäßige CD-Radio mit MP3-Spieler. Eine ebenfalls im Preis enthaltene Klimaanlage vertreibt die Schweißperlen von der Stirn. Wenn gar nichts mehr hilft, öffnen die vorderen Fenster elektrisch.
Ohne rosarote Brille schaut der Wagen anders aus: alltagsgrau. Wie Volksmusik auf Rädern, dafür mit familienfreundlichem Kofferraum (400 Liter) und Platzangebot. Mit einer Länge von 4,31 Metern wächst der Aveo aus der Kleinwagenklasse heraus, das Raumgefühl entspricht dem eines Skoda Fabia. Damit verflüchtigt sich aber auch schon das Gefühl, in einem erwachsenen Auto zu sitzen. Alles andere schmeckt nach Ahoi-Brause: irgendwie von gestern. Zum Beispiel das Cockpit, eine Landschaft aus schwarzem Plastik. Nur die vier runden Anzeigen sind in Chrom eingefaßt. Das Lenkrad faßt sich billig an, in der teureren LT-Ausstattung ist es aus Leder.
Wie lautet noch mal der Superlativ von preiswert? 11.990 Euro – denn soviel kostet die Limousine mit 72-PS-Benziner. Für den leistungsstärkeren 1.4 (94 PS) verlangt die koreanische General-Motors-Tochter 1000 Euro mehr. Ein Preis, der entschuldigen soll, aber nicht kann. ESP bietet Chevy nicht an, und in der Basisversion wachen nur zwei Airbags. Moderne Kleinwagen blasen im Notfall bis zu sechs Luftsäcke auf. Zur Beruhigung spielt das serienmäßige CD-Radio mit MP3-Spieler. Eine ebenfalls im Preis enthaltene Klimaanlage vertreibt die Schweißperlen von der Stirn. Wenn gar nichts mehr hilft, öffnen die vorderen Fenster elektrisch.
Technische Daten, Fahrleistungen, Preis
Fehlen nur noch Kopfhörer, die beim Beschleunigen aus dem Dachhimmel fallen. Denn der 1,2-Liter-Vierzylinder heult laut auf, dazu kommen Wind- und Abrollgeräusche. Chevy spart beim Aveo, auch an Dämmaterial. Im Kofferraum liegen die Rückseiten der Boxen blank, die Kabel für die Nummernschildbeleuchtung laufen entlang der Öffnungsbügel der Heckklappe. Dafür ärgert der Aveo beim gemütlichen Fahren nie.
Das Fünfgangetriebe funktioniert ohne Probleme, auch die Lenkung schlägt präzise ein. Ohne Härte rollt der Wagen über Narben in der Fahrbahn. Deshalb wird Chevy es wohl schaffen, 700 Aveo in diesem Jahr in Deutschland zu verkaufen. Der größte Markt liegt allerdings in Osteuropa. Vielleicht reicht es ja dort für einen echten Superlativ.
Technische Daten: R4 • zwei Ventile pro Zylinder • eine obenliegende Nockenwelle • Hubraum 1150 cm³ • Leistung 53 kW (72 PS) bei 5400/min • max. Drehmoment 104 Nm bei 4400/min • Frontantrieb • Fünfganggetriebe • Einzelradaufhängung vorn/hinten • Kofferraum 400 l • Tank 45 l • Länge/Breite/Höhe 4310/ 1710/1505 mm • Radstand 2480 mm • Reifen 185/55 R 15 • Leergewicht 1135 kg • Spitze 157 km/h • 0–100 km/h in 13,7 s • Verbrauch 6,4 l S/100 km • Preis: 11.990 Euro
Das Fünfgangetriebe funktioniert ohne Probleme, auch die Lenkung schlägt präzise ein. Ohne Härte rollt der Wagen über Narben in der Fahrbahn. Deshalb wird Chevy es wohl schaffen, 700 Aveo in diesem Jahr in Deutschland zu verkaufen. Der größte Markt liegt allerdings in Osteuropa. Vielleicht reicht es ja dort für einen echten Superlativ.
Technische Daten: R4 • zwei Ventile pro Zylinder • eine obenliegende Nockenwelle • Hubraum 1150 cm³ • Leistung 53 kW (72 PS) bei 5400/min • max. Drehmoment 104 Nm bei 4400/min • Frontantrieb • Fünfganggetriebe • Einzelradaufhängung vorn/hinten • Kofferraum 400 l • Tank 45 l • Länge/Breite/Höhe 4310/ 1710/1505 mm • Radstand 2480 mm • Reifen 185/55 R 15 • Leergewicht 1135 kg • Spitze 157 km/h • 0–100 km/h in 13,7 s • Verbrauch 6,4 l S/100 km • Preis: 11.990 Euro
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