Fahrbericht Hyundai Sonata 2.4 GLS
Wer steckt dahinter?

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Ein ganz neuer Typ rollt auf den deutschen Straßen – und keiner blickt durch. AUTO BILD bat zum Rätselraten.
Ein Passat aus fremden Landen
Wenn es ums Auto geht, sind sich die Deutschen ganz sicher: "Helmut, da steht der neue Passat." Helmut schleicht ums Heck, dann an der Seite entlang. Er wartet, bis wir uns weit genug entfernt haben – er will sich nicht blamieren. Was ist das für ein Auto, das er nicht kennt? Leise mit sich selber redend, stapft er an den Klarglasleuchten vorbei. "Mmhh, vielleicht doch eher ein Toyota oder Ford?" Das Auto gibt Rätsel auf. Wir haben sein Markenlogo abgeklebt – überall.
Mit 4,80 Metern ist es ein großes Auto, ein Passat aus einem anderen Land, soviel sei verraten. Gespannt hören wir uns die Kommentare der Passanten an. Erkennen sie, welcher Typ hinter der Maskerade steckt? "Das Design sieht protzig aus, sehr europäisch", sagt der 19jährige Andreas, der mit seinen Mitschülern nach Schulschluß vorbeikommt.
Die Motorhaube streckt sich weit nach vorn, die Heckscheibe fällt schräg ab – ein klassisches Stufenheck, wie es bei den Deutschen ein wenig aus der Mode gekommen ist. Vielleicht liegt es an den Hüten, die kaum noch einer trägt. Früher hatten Autos Hutablagen, heute Staufächer. Wie auch unser Testwagen, der Becher, Zeitungen, Taschen transportiert. In Getränkehaltern, Pompadourtaschen und an Kunststoffhaken.
Mit 4,80 Metern ist es ein großes Auto, ein Passat aus einem anderen Land, soviel sei verraten. Gespannt hören wir uns die Kommentare der Passanten an. Erkennen sie, welcher Typ hinter der Maskerade steckt? "Das Design sieht protzig aus, sehr europäisch", sagt der 19jährige Andreas, der mit seinen Mitschülern nach Schulschluß vorbeikommt.
Die Motorhaube streckt sich weit nach vorn, die Heckscheibe fällt schräg ab – ein klassisches Stufenheck, wie es bei den Deutschen ein wenig aus der Mode gekommen ist. Vielleicht liegt es an den Hüten, die kaum noch einer trägt. Früher hatten Autos Hutablagen, heute Staufächer. Wie auch unser Testwagen, der Becher, Zeitungen, Taschen transportiert. In Getränkehaltern, Pompadourtaschen und an Kunststoffhaken.
Der ganze Stolz: ein "Weltmotor"
Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Da rappelt auf Kopfsteinpflaster nichts. Eher von der einfachen Strickart ist hingegen das Cockpit: "Daran erkennt man, daß es ein preiswertes Auto ist", meint Rainer fachkundig, der als Ingenieur beim Daimler schafft. "Es fehlt an Pfiff und schönen Materialien."
Teilweise hat er recht. Der graue Kunststoff wirkt billig, Türgriffe in Chromoptik eher einfach, das Lederlenkrad ist glitschig glatt. Mehr Schein als Sein – dafür kostet die Limousine mit 22.990 Euro zuviel. Aber deshalb den Daumen senken? Unmöglich bei der Serienausstattung. ABS, Airbags rundum, elektronischer Rettungsanker ESP, aktive Kopfstützen, Bordcomputer, Klimaautomatik, Funkfernbedienung. Alles drin. Ein Passat Trendline (150 PS) mit vergleichbarer Ausstattung kostet 3285 Euro mehr. Bei weniger Leistung. Denn der schönste Fortschritt ist der neue 2,4-Liter-Benziner (162 PS), den der gesuchte Hersteller gemeinsam mit Mercedes und Mitsubishi entwickelt hat.
Im Konzern heißt der Vierzylinder auch "Weltmotor", weil er künftig in vielen Modellen arbeiten soll. In der Heimat sind sie so stolz auf den Benziner, daß sie ihn in einer Glasvitrine ausstellen. Unterwegs läuft er schön leise. Erst wenn die recht altmodische Viergang-Automatik (1550 Euro) runterschaltet, schreit der Motor um Gnade. Vielleicht bessert sich das mit den Kilometern.
Teilweise hat er recht. Der graue Kunststoff wirkt billig, Türgriffe in Chromoptik eher einfach, das Lederlenkrad ist glitschig glatt. Mehr Schein als Sein – dafür kostet die Limousine mit 22.990 Euro zuviel. Aber deshalb den Daumen senken? Unmöglich bei der Serienausstattung. ABS, Airbags rundum, elektronischer Rettungsanker ESP, aktive Kopfstützen, Bordcomputer, Klimaautomatik, Funkfernbedienung. Alles drin. Ein Passat Trendline (150 PS) mit vergleichbarer Ausstattung kostet 3285 Euro mehr. Bei weniger Leistung. Denn der schönste Fortschritt ist der neue 2,4-Liter-Benziner (162 PS), den der gesuchte Hersteller gemeinsam mit Mercedes und Mitsubishi entwickelt hat.
Im Konzern heißt der Vierzylinder auch "Weltmotor", weil er künftig in vielen Modellen arbeiten soll. In der Heimat sind sie so stolz auf den Benziner, daß sie ihn in einer Glasvitrine ausstellen. Unterwegs läuft er schön leise. Erst wenn die recht altmodische Viergang-Automatik (1550 Euro) runterschaltet, schreit der Motor um Gnade. Vielleicht bessert sich das mit den Kilometern.
Des Rätsels Lösung und technische Daten
Gleiches gilt hoffentlich auch für den Spritverbrauch. Durchschnittlich zwölf Liter Super auf hundert Kilometer stehen nach Land-Autobahn-Mix auf dem Bordcomputer, gut drei Liter mehr, als der Hersteller verspricht. Zugegeben, wir haben den Wagen auch ganz schön gescheucht – trotzdem, andere Modelle können das besser. Zum Beispiel alle Diesel. Ab Dezember schiebt der Hersteller einen 2,0-Liter-Selbstzünder (135 PS) nach, serienmäßig mit Rußfilter. Ein 3.3-V6 (233 PS) folgt voraussichtlich im Juni.
Recht straff rollt die Limousine über Bodenwellen, auf der Autobahn fängt der Testwagen sogar ein wenig an zu hoppeln. Die im Comfort-Paket (1990 Euro) enthaltenen Ledersitze taugen auch für lange Strecken, die einstufige Sitzheizung weniger.
Nachdem auch Helmut in den grauen Leder-Sesseln Platz genommen hat, knibbelt er jetzt am Wagenheck. Seine Fingerspitzen schieben sich unters schwarze Klebeband, das immer noch den Markenschriftzug verdeckt. Mit spitz geformten Lippen kommt es raus: "Ein Jundei" (Hyundai), sagt Helmut. "Den haben sie aber schön hingekriegt."
Technische Daten Vierzylinder-Reihenmotor • vier Ventile pro Zylinder • zwei obenliegende Nockenwellen • Hubraum 2351 cm³ • Leistung 119 kW (162 PS) bei 5800/min • max. Drehmoment 219 Nm bei 4250/min • Frontantrieb • Viergang-Automatik (1550 Euro Aufpreis) • Einzelradaufhängung vorn und hinten • Länge/Breite/Höhe 4800/1832/1475 mm • Reifen 215/60 R 16 V • EU-Verbrauch 11,8 l (12,3 Automatik) • Spitze 212 (202) km/h • 0–100 in 8,9 (10,4) s • Preis 22.990 Euro
Recht straff rollt die Limousine über Bodenwellen, auf der Autobahn fängt der Testwagen sogar ein wenig an zu hoppeln. Die im Comfort-Paket (1990 Euro) enthaltenen Ledersitze taugen auch für lange Strecken, die einstufige Sitzheizung weniger.
Nachdem auch Helmut in den grauen Leder-Sesseln Platz genommen hat, knibbelt er jetzt am Wagenheck. Seine Fingerspitzen schieben sich unters schwarze Klebeband, das immer noch den Markenschriftzug verdeckt. Mit spitz geformten Lippen kommt es raus: "Ein Jundei" (Hyundai), sagt Helmut. "Den haben sie aber schön hingekriegt."
Technische Daten Vierzylinder-Reihenmotor • vier Ventile pro Zylinder • zwei obenliegende Nockenwellen • Hubraum 2351 cm³ • Leistung 119 kW (162 PS) bei 5800/min • max. Drehmoment 219 Nm bei 4250/min • Frontantrieb • Viergang-Automatik (1550 Euro Aufpreis) • Einzelradaufhängung vorn und hinten • Länge/Breite/Höhe 4800/1832/1475 mm • Reifen 215/60 R 16 V • EU-Verbrauch 11,8 l (12,3 Automatik) • Spitze 212 (202) km/h • 0–100 in 8,9 (10,4) s • Preis 22.990 Euro
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