Als der Murano I vor gut fünf Jahren in den USA präsentiert wurde, wirkte er wie der Dienstwagen von Enterprise-Langohr Spock. Auch noch zwei Jahre später, bei der Einführung in Deutschland, drehten sich die Leute um nach dem Auto, das aussah wie ein in die Serie übernommenes Concept Car. Wirklich kaufen wollten die konservativen Germanen den großen Softroader allerdings nur recht verhalten – im Gegensatz zu den US-Amerikanern, die den Großteil der knapp 500.000 verkauften Murano der ersten Generation abnahmen. Das Zeug zum echten Bestseller hierzulande hat allerdings auch der neue Murano nicht, der jetzt vorgestellt wurde. Das Design, obwohl weiterhin topmodern, wirkt heute nicht mehr so futuristisch; Details wie die betonten Radkästen stellen Familienähnlichkeit zu anderen Nissan-Allradlern her.

Geschmeidigkeit und Komfort prägen das Fahren im Murano

Nissan Murano 3.5
Das technische Rezept zielt mit der (vorerst) ausschließlich lieferbaren Kombination von Benzinmotor und Automatik eher auf Amerikaner als auf die auf Sportlichkeit und Sparsamkeit fixierten Deutschen. Dabei ist die Fahrt in einem Auto wie dem Murano beinahe wie ein Wellnessnachmittag: entspannend und relaxt. Der seidige Benziner summt vor sich hin, die jetzt auf direktere Gasreaktion getrimmte stufenlose Automatik setzt die Kraft geschmeidig und völlig ruckfrei in Vortrieb um. Da stellt sich fast von selbst eine gelassene und damit sparsame Fahrweise ein, die den Verbrauch von 10,9 l/100 km relativiert. Ob es sich da wirklich lohnt, auf den voraussichtlich ab 2010 lieferbaren Diesel mit reichlich 200 PS zu warten?

Von

Thomas Rönnberg