Turbulente Tage für Seat: Ausgerechnet zum Start des neuen Leon tauchen Gerüchte auf, Volkswagen wolle seine spanische Tochter verkaufen. "Nichts dran", beruhigt die Konzernzentrale. Trotzdem: ein unscharfes Markenprofil und eine zuletzt unklare Modellpolitik haben Seat in die roten Zahlen gefahren. Gelingt mit dem betont sportlichen Kompakt-Diesel Leon die Wende? BILD machte den Check.

Karosserie Kein Kompakter ist knackiger: aggressive Front mit Mandelaugen-Scheinwerfern, ausgestellte Kotflügel und ein straffer Hintern. Kleiner Gag: Die hinteren Türrahmen integriert. Das kennen wir schon – vom Alfa 147.

Innenraum In der Länge hat der neue Leon um 13,1 Zentimeter auf 4,32 Meter zugelegt. Entsprechend gewachsen ist auch der Innenraum. Vor allem auf der Rückbank ist der Längengewinn deutlich zu spüren. Die Armaturentafel ist übersichtlich, Schalter und Knöpfe gut bedienbar. Die breite Mittelkonsole wirkt aber etwas trist.

Motor So sportlich kann ein Diesel sein: Von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, 205 km/h Spitze. Der muntere 2,0-Liter-Pumpe-Düse-Diesel mit 140 PS macht vom ersten Gasgeben an richtig Spaß. Einziger Haken: Beim Anfahren auf feuchter Straße drehen gern die Vorderräder kurz durch. Verbrauch: 5,6 Liter.

Fahrverhalten Mit direkter Lenkung und straffem Fahrwerk richtet sich der Leon an sportliche Fahrer. Zusätzliche Härte bringt ein Sport-up-Paket (u.a. mit 17-Zoll-Alufelgen, 225er Breitreifen und Sportsitze) für 630 Euro. Damit wird der Spanier aber zum Schlagloch-Sucher.

Preise Den Diesel-Sportler gibt es ab 19.190 Euro. Mit Stylance-Ausstattung (u.a. mit Audio-System, Klimaautomatik, Tempomat, Alufelgen) werden 21.590 Euro fällig.

Fazit Der Leon ist die dynamische Alternative zu Golf TDI (ab 20.775 Euro als Dreitürer, bzw. 21.470 Euro als Fünftürer) & Co. Das allein wird aber nicht reichen.