Fahrbericht VW Touareg W12 Sport
Dezentes Dutzend

—
Wer VW heißt, muß die entsprechenden Autos im Programm haben. Einen Touareg W12 Sport mit 450 PS zum Beispiel.
Einziges Zwölfzylinder-SUV der Welt
Der Porsche Cayenne Turbo bekommt hochkarätige Konkurrenz: Volkswagen bringt mit dem Touareg W12 Sport das derzeit einzige Zwölfzylinder-SUV der Welt auf den Markt. Der 450-PS-Brummer wird bei der Volkswagen Individual GmbH in Wolfsburg gebaut. "Individual" ist allerdings relativ: Es gibt ihn ausschließlich in den Farben "Deep Blue Perleffect", "Reflexsilber Metallic" und "Black Magic Perleffect".
Was die Kunden aber nicht zu stören scheint: Die limitierte Auflage von 300 Exemplaren ist nahezu ausverkauft. Der Auftritt des rund 1,73 Meter hohen und 1,98 Meter breiten, hochbeinigen Offroad-Sportwagens flößt Respekt ein. Der Super-SUV steht auf Walzen der Größe 275/40 R 20. Damit die Gummis genügend Raum haben, wurden die Radhäuser verbreitert. Vorn führt eine Spoilerschürze mit großen Nüstern der riesigen Bremsanlage die benötigte Kühlluft zu.
Am Heck sorgen ein Dachflügel und eine Heckschürze mit integriertem Diffusor für mehr Anpreßdruck bei den erreichbaren Geschwindigkeiten – alles gewaltig, aber alles sehr dezent und gesellschaftsfähig gestylt. Das Aerodynamik-Paket und die Leichtmetallräder vom Typ "Casablanca" sollen bald allen Touareg-Modellen in Form einer Sonderausstattung zugänglich gemacht werden. Die üppigen Kotflügelverbreiterungen dagegen behält der W12 exklusiv, genauso wie den schön aussehenden und ebenso klingenden Vierrohr-Auspuff.
Was die Kunden aber nicht zu stören scheint: Die limitierte Auflage von 300 Exemplaren ist nahezu ausverkauft. Der Auftritt des rund 1,73 Meter hohen und 1,98 Meter breiten, hochbeinigen Offroad-Sportwagens flößt Respekt ein. Der Super-SUV steht auf Walzen der Größe 275/40 R 20. Damit die Gummis genügend Raum haben, wurden die Radhäuser verbreitert. Vorn führt eine Spoilerschürze mit großen Nüstern der riesigen Bremsanlage die benötigte Kühlluft zu.
Am Heck sorgen ein Dachflügel und eine Heckschürze mit integriertem Diffusor für mehr Anpreßdruck bei den erreichbaren Geschwindigkeiten – alles gewaltig, aber alles sehr dezent und gesellschaftsfähig gestylt. Das Aerodynamik-Paket und die Leichtmetallräder vom Typ "Casablanca" sollen bald allen Touareg-Modellen in Form einer Sonderausstattung zugänglich gemacht werden. Die üppigen Kotflügelverbreiterungen dagegen behält der W12 exklusiv, genauso wie den schön aussehenden und ebenso klingenden Vierrohr-Auspuff.
Brutale Beschleunigung mit Rennboot-Sound
Innen erweisen sich die Sportsitze in Leder mit Alcantara-Teilen nicht nur als komfortabel, sondern sie bieten gleichzeitig ordentlich Seitenhalt. Das teure Leder versprüht den Duft gediegener Clubatmosphäre. Aludekor, chromumrandete Instrumente und ein ebenfalls chromglänzender Automatikwählhebel mit dezentem W12-Hinweis wirken stimmig – Luxusklasse pur.
Die zu 35 Prozent abgedunkelten Scheiben lassen den an sich geräumigen Innenraum von innen kompakt und sportlich erscheinen, von außen dagegen vermutet man Prominenz oder Geldadel im Auto. Vermutlich stimmt es auch, bei einem Preis ab 97.500 Euro. Per verchromten Starterknopf nehmen die zwölf Zylinder ihre Arbeit auf – und wie: Durch gezieltes Weglassen diverser Schalldämpfungsmaßnahmen klingt der Touareg Sport deutlich dominanter als etwa der Phaeton W12.
Bei Leerlaufdrehzahl brabbelt er tief und böse vor sich hin. Und wenn der Tourenzähler nach oben schnalzt, wechselt die Tonlage vom Baß zum Bariton. Jenseits der 6000er-Marke kreischt der 48-Ventiler wie ein Offshore-Rennboot: scharf, aggressiv, kraftstrotzend, in einem Wort: geil. Volkswagen gibt für den Sprint von null auf 100 beeindruckende 5,9 Sekunden an. In der Praxis scharrt der Touareg mit allen vier Rädern, bevor er sich aus den Federn hebt und dann mit atemberaubender Beschleunigung nach vorn schießt.
Die zu 35 Prozent abgedunkelten Scheiben lassen den an sich geräumigen Innenraum von innen kompakt und sportlich erscheinen, von außen dagegen vermutet man Prominenz oder Geldadel im Auto. Vermutlich stimmt es auch, bei einem Preis ab 97.500 Euro. Per verchromten Starterknopf nehmen die zwölf Zylinder ihre Arbeit auf – und wie: Durch gezieltes Weglassen diverser Schalldämpfungsmaßnahmen klingt der Touareg Sport deutlich dominanter als etwa der Phaeton W12.
Bei Leerlaufdrehzahl brabbelt er tief und böse vor sich hin. Und wenn der Tourenzähler nach oben schnalzt, wechselt die Tonlage vom Baß zum Bariton. Jenseits der 6000er-Marke kreischt der 48-Ventiler wie ein Offshore-Rennboot: scharf, aggressiv, kraftstrotzend, in einem Wort: geil. Volkswagen gibt für den Sprint von null auf 100 beeindruckende 5,9 Sekunden an. In der Praxis scharrt der Touareg mit allen vier Rädern, bevor er sich aus den Federn hebt und dann mit atemberaubender Beschleunigung nach vorn schießt.
23 Liter Verbrauch – auf der Landstraße
Dabei empfiehlt es sich, für maximalen Schub auf die Schaltwippen am Lenkrad zurückzugreifen. Denn obwohl die Sechsstufen-Automatik schnell vom Fahrer lernt und spontan hochschaltet, werden die Stufen im manuellen Gangmodus noch etwas zackiger gewechselt. Entsprechend der VW-Philosophie wird der Touareg W12 Sport bei 250 km/h abgeregelt; theoretisch wären – abhängig von der Übersetzung – bis 270 km/h drin.
Ab 200 km/h sollte man allerdings die Anzeige des Momentan-Verbrauchs auf dem Bordcomputer generell ignorieren. Werte von mehr als 30 Liter Super plus je 100 Kilometer verderben sonst schnell den Spaß. Selbst bei zurückhaltender Fahrweise auf der Landstraße sollten etwa 23 Liter einkalkuliert werden. Spätestens nach 400 Kilometern muß der 100-Liter-Tank aufgefüllt werden.
Wer dieses Trinkgebaren seiner Frau gegenüber verteidigen muß, sollte lieber allein fahren oder die Dame an den legendären Offroader von Lamborghini erinnern. Der LM002 (301 Exemplare zwischen 1986 und 92) besaß den V12 aus dem Countach und kam mit einer Tankfüllung höchstens 700 Kilometer weit. Nur daß dessen Tank 290 Liter faßte.
Ab 200 km/h sollte man allerdings die Anzeige des Momentan-Verbrauchs auf dem Bordcomputer generell ignorieren. Werte von mehr als 30 Liter Super plus je 100 Kilometer verderben sonst schnell den Spaß. Selbst bei zurückhaltender Fahrweise auf der Landstraße sollten etwa 23 Liter einkalkuliert werden. Spätestens nach 400 Kilometern muß der 100-Liter-Tank aufgefüllt werden.
Wer dieses Trinkgebaren seiner Frau gegenüber verteidigen muß, sollte lieber allein fahren oder die Dame an den legendären Offroader von Lamborghini erinnern. Der LM002 (301 Exemplare zwischen 1986 und 92) besaß den V12 aus dem Countach und kam mit einer Tankfüllung höchstens 700 Kilometer weit. Nur daß dessen Tank 290 Liter faßte.
Preis und technische Daten
Das Fahrwerk des Touareg W12 Sport wirkt im Verhältnis zum Porsche Cayenne Turbo deutlich konzilianter. Schlechte Pisten, wie es sie rund um Wolfsburg ja zur Genüge gibt, bügelt die modifizierte Luftfederung komfortabel weg. Gleichzeitig ermöglicht sie auch bei forcierter Fahrt ein hohes Maß an Fahrstabilität: Wanken oder Stampfen werden souverän unterdrückt – selbst bei schnellen Spurwechseln.
Die W12-Sport-Entwickler hatten einen schwierigen Zielkonflikt zu lösen: hohe Leistung, hohes Gewicht, hoher Schwerpunkt, sportliche Fahreigenschaften und oberklassegerechter Federungskomfort schließen einander eigentlich aus, gesucht wurde der beste Kompromiß. Dieser ist gelungen. Wenn ein Offroader das Prädikat "Überflieger des Jahres" verdient, dann dieser Touareg. Ob es Sinn ergibt, einen 2,5-Tonner auf Tempo 250 zu beschleunigen, ist eine andere Frage. Aber die stand dem Erfolg des Cayenne Turbo genausowenig im Weg. Der ist mit 262 km/h dem Zwölfzylinder-Touareg in Sachen Topspeed noch voraus.
Technische Daten W12, vorn längs • vier Ventile je Zylinder • Hubraum 5998 cm³ • Leistung 331 kW (450 PS) bei 6000/min • max. Drehmoment 600 Newtonmeter bei 3250/min • Allradantrieb • Sechsstufen-Automatik • rundum Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern • rundum Scheibenbremsen • Reifen 275/40 R 20 • Länge/Breite/ Höhe 4754/1977/1726 Millimeter • Radstand 2855 Millimeter • Leergewicht 2480 Kilogramm • Kofferraumvolumen 555 Liter • Tankinhalt 100 Liter • Zuladung 630 Kilogramm • 0–100 km/h in 5,9 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit 250 km/h • Preis 97.500 Euro
Die W12-Sport-Entwickler hatten einen schwierigen Zielkonflikt zu lösen: hohe Leistung, hohes Gewicht, hoher Schwerpunkt, sportliche Fahreigenschaften und oberklassegerechter Federungskomfort schließen einander eigentlich aus, gesucht wurde der beste Kompromiß. Dieser ist gelungen. Wenn ein Offroader das Prädikat "Überflieger des Jahres" verdient, dann dieser Touareg. Ob es Sinn ergibt, einen 2,5-Tonner auf Tempo 250 zu beschleunigen, ist eine andere Frage. Aber die stand dem Erfolg des Cayenne Turbo genausowenig im Weg. Der ist mit 262 km/h dem Zwölfzylinder-Touareg in Sachen Topspeed noch voraus.
Technische Daten W12, vorn längs • vier Ventile je Zylinder • Hubraum 5998 cm³ • Leistung 331 kW (450 PS) bei 6000/min • max. Drehmoment 600 Newtonmeter bei 3250/min • Allradantrieb • Sechsstufen-Automatik • rundum Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern • rundum Scheibenbremsen • Reifen 275/40 R 20 • Länge/Breite/ Höhe 4754/1977/1726 Millimeter • Radstand 2855 Millimeter • Leergewicht 2480 Kilogramm • Kofferraumvolumen 555 Liter • Tankinhalt 100 Liter • Zuladung 630 Kilogramm • 0–100 km/h in 5,9 Sekunden • Höchstgeschwindigkeit 250 km/h • Preis 97.500 Euro
Service-Links