Fahrverhalten: Studie
So fahren die Deutschen

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Die Deutschen halten sich überwiegend für gute Autofahrer. Doch eine Studie zeigt: Die Wahrheit sieht ein bisschen anders aus. Erfahren Sie hier die Ergebnisse.
Das eigene Fahrverhalten wird als beispielhaft eingestuft, die anderen Verkehrsteilnehmer werden kritisiert: Eine typisch deutsche Tugend. Aber wir sind nicht allein, wie eine Studie der Unternehmensstiftung Vinci Autoroutes zeigt, die rund 7000 Autofahrer in mehreren europäischen Ländern befragt hat. Danach schätzen die Europäer ihr eigenes Fahrverhalten mit einer Durchschnittsnote von 7,8 von zehn Punkten sehr positiv ein. Die eindeutige Mehrheit (97 Prozent) verwendet mindestens ein positives Adjektiv wie "aufmerksam" (75 Prozent) oder "ruhig" (52 Prozent) bei der Beschreibung ihres Fahrverhaltens. Die Adjektive "unverantwortlich" oder "gefährlich" wurden sogar von keinem der Befragten gewählt. Die Deutschen bilden hier keine Ausnahme, sie beschreiben sich zu 81 Prozent als "aufmerksame" und zu 65 Prozent als "ruhige" Fahrer (52 Prozent der Europäer).
Schuld sind immer die Anderen

Das geringste Verantwortungsbewusstsein wird den Italiener zugeschrieben.
Die Deutschen fahren mit Risiko

86 Prozent der Europäer geben zu, dass sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit manchmal um einige Stundenkilometer überschreiten.
31 Prozent der Europäer bekennen, am Steuer ohne Freisprechanlage zu telefonieren (32 Prozent der Deutschen), 26 Prozent senden oder lesen SMS/Mails beim Fahren (25 Prozent der Deutschen). 48 Prozent der Deutschen geben Fahrziele während der Fahrt ins Navi ein, der europäische Schnitt liegt bei 33 Prozent. Unglaubliche 17 Prozent lesen hierzulande während der Fahrt, elf Prozent sind es in den anderen Ländern. Auch beim Drängeln sind die Deutschen Spitze, 34 Prozent der Fahrer geben zu, absichtlich zu dicht aufzufahren, im europäischen Schnitt sind es 29 Prozent. Beschimpfungen anderer Autofahrer räumten 67 Prozent der Befragten ein (Europa 56 Prozent). Dafür hupen Autofahrer im Ausland mit 47 Prozent häufiger andere Verkehrsteilnehmer an als Deutsche, die bei 29 Prozent landeten. Obwohl sich 83 Prozent der Deutschen (74 Prozent der Europäer) der Tatsache bewusst sind, dass man sich niemals müde ans Steuer setzen darf, geben über die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) zu, gegen diese Regel zu verstoßen (43 Prozent der Europäer). Immerhin: Den Deutschen sind die Gefahren des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss bewusst, die sie als Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle einstufen (51 Prozent). Im europäischen Vergleich schneiden sie besser als die anderen Europäer ab. Acht Prozent geben zu, sich auch oberhalb der zulässigen Promillegrenze ans Steuer zu setzen, wenn sie die Wirkung des Alkohols nicht spüren (elf Prozent der Europäer). Drei Prozent der Befragten setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie die Wirkung des Alkohols spüren (fünf Prozent der Europäer).
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