Ferrari 296 GTS: Plug-in-Hybrid, Supersportwagen, 830 PS, Preis
Ferraris neuer 830 PS Plug-in-Sportler
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Kurz nach seiner Enthüllung durfte AUTO BILD SPORTSCARS erstmals im neuen Ferrari 296 GTS Platz nehmen. Alle Infos zum neuen 830 PS starken Plug-in-Sportler: Das ist er, das kann er, das kostet er!
Bild: Ferrari
Der Name GTS hat eine lange Historie im Hause Ferrari. Vom 275 GTS aus den 1960er-Jahren über den 308 GTS (Magnum-Ferrari) aus den 1970er-/80er-Jahren bis hin zum modernen 812 GTS tragen einige der schönsten offenen Ferrari dieses Kürzel. Gern genommen auch in Kombination mit den Buchstaben GTB – die stehen für das zugehörige Coupé.
So ist es auch beim neuen 296. Nach dem GTB im vergangenen Jahr 2021 haben die Designer in Maranello in diesem Frühjahr das Tuch von der offenen Version gezogen. Nun durfte AUTO BILD SPORTSCARS erstmals persönlich Platz nehmen.
Das technische Grundgerüst blieb erhalten: Ein neu entwickelter 120-Grad-V6 mit Trockensumpfschmierung und Biturboaufladung erzeugt 663 PS, der zwischen ihm und dem Achtgang-Doppelkuppler platzierte Elektromotor steuert weitere 122 kW (167 PS) bei. Macht im System 830 PS.

Mittiges Doppelrohr, darunter der Diffusor. Alles wie beim Coupé. Auch die Fahrleistungen – fast.
Bild: Ferrari
Damit soll der 296 GTS in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 schießen – das wäre exakt der angegebene Wert fürs Coupé. Auf 200 km/h verliert der Spider drei Zehntel auf den Berlinetta; 7,6 Sekunden sind jedoch immer noch aller Ehren wert. Ob das an den 70 Extrakilos liegt, die ihm die komplexe Dachmechanik aufzwingt?
Das Hardtop verschwindet in 14 Sekunden
Das versenkbare Hardtop lässt sich in 14 Sekunden ein- oder ausklappen. Das ganze Spektakel funktioniert auch während der Fahrt bis 45 km/h. Das Dach ist zweiteilig und faltet sich so kompakt über den Motor, dass die Designer hinter der Verdeckklappe noch eine zweite Öffnung integrieren konnten, durch die zumindest ein vager Blick auf den Motor zu erhaschen ist.

Erste Sitzprobe: Lehne für Große zu kurz, der Nackenföhn bläst eher zwischen die Schulterblätter.
Bild: Ferrari
Bei geladenem Hochvoltakku kann der GTS mit dem angesprochenen Elektromotor übrigens bis zu 25 Kilometer vollelektrisch zurücklegen. Das juckt zwar echte Performance-Junkies nicht, beim morgendlichen Kaltstart in der noblen Villengegend verhindert dieses Feature aber vielleicht doch den ein oder anderen Nachbarschaftsstreit. Alternativ kann die E-Power als Zusatzboost genutzt werden.
Performance ohne Kompromisse
In Sachen Performance geht Ferrari übrigens keine Kompromisse ein, nur weil es sich beim GTS um ein offenes Auto handelt: Auch für ihn ist das Assetto-Fiorano-Paket zu bestellen. Es beinhaltet einstellbare und noch sportlichere Dämpfer, diverse Leichtbauteile, ein Carbon-Flügelelement an der Front, das noch mal zehn Kilo Downforce bringt, sowie klebrige Michelin-Sport-Cup2R-Semislicks.

Hier steckt das gute Stück: Durch eine kleine Klappe lässt sich der 663 PS starke V6 bewundern.
Bild: Ferrari
An Gewichtsersparnis erzielt das Ganze aber nur acht Kilogramm. Als besonderes Schmankerl gibt es ein Spezialdesign, das an den geistigen Vater 250 Le Mans angelehnt ist. Diesem soll übrigens auch der Aero-Bügel huldigen, der sich quer über die beiden Höcker hinter den Passagieren spannt.
Der 296 GTS ist 44.595 Euro teurer als der GTB
Im Cockpit ist der GTS Ferrari-typisch auf den Fahrer ausgerichtet. Nahezu alles ist direkt vom Lenkrad aus bedienbar, sodass die Hände immer an selbigem bleiben. Die restlichen Bedienelemente sind über Touchflächen realisiert, selbst der Beifahrer hat ein eigenes kleines Display. (Der Ferrari 296 GTB im Test!)
Schönes Detail: Die Gangwahlkulisse in der Mitte erinnert in ihrem Design an die Handschalter vergangener Tage. Preislich startet der 296 GTS bei 310.595 Euro, also 44.595 Euro über dem GTB.

Der Doppelhöcker hinter den Passagieren setzt sich aktuell bei offenen Supersportlern durch. Ferrari gibt dem Ganzen mit einer Querspange einen eigenen Touch.
Bild: Ferrari
Wer jetzt jedoch mit dem Gedanken spielt, sich schnell noch einen zu bestellen: Es ist Geduld gefragt, denn Ferrari gibt aktuell eine Wartezeit zwischen 18 und 24 Monaten an.
Technische Daten und Preis: Ferrari 296 GTS
• Motor V6, Biturbo, Mitte hinten längs + E-Motor
• Hubraum 2992 ccm
• Systemleistung 610 kW (830 PS) bei 8000/min
• max. Drehmoment 740 Nm bei 6250/min
• Antrieb Hinterrad, Achtgang-Doppelkupplung
• L/B/H 4565/1958/1191 mm
• Leergewicht 1540 kg
• 0–100/200 km/h 2,9/7,6 s
• Spitze 330 km/h
• Preis ab 310.595 Euro
• Hubraum 2992 ccm
• Systemleistung 610 kW (830 PS) bei 8000/min
• max. Drehmoment 740 Nm bei 6250/min
• Antrieb Hinterrad, Achtgang-Doppelkupplung
• L/B/H 4565/1958/1191 mm
• Leergewicht 1540 kg
• 0–100/200 km/h 2,9/7,6 s
• Spitze 330 km/h
• Preis ab 310.595 Euro
Fazit
Ein bisschen schwerer als sein geschlossenes Pendant (plus 70 Kilo), dafür vielseitiger und kaum langsamer – der neue Ferrari 296 GTS wird die Herzen des Côte-d'Azur-Geldadels zum Rasen bringen.
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