Beruflich ist es wie die Geburt eines eigenen Kindes: Sebastian Vettels neuer Ferrari SF71H wurde heute in Maranello präsentiert. Für den Deutschen ist es daher ein besonderer Tag: „Man ist ja den ganzen Winter dabei und involviert, will wissen, was das neue Auto macht. Wenn man es dann das erste Mal sieht, ist es schon etwas Besonderes. Spätestens jetzt kribbelt es und man will wieder ins Auto.“
Was Vettel bisher von seiner neuen Roten Göttin gesehen hat, begeistert ihn: „Was dieses Jahr bei uns einen unheimlich großen Unterschied macht, ist die Aufmerksamkeit fürs Detail. Alles hängt miteinander zusammen. Da haben wir sehr viel aufgeräumt, haben mehr Platz gewonnen und können deshalb noch radikaler ans Werk gehen, was das Design betrifft. Das kann man von außen gut erkennen. Wenn man sich die Seitenkästen anschaut, dann sind wir da noch aggressiver als wir es letztes Jahr ohnehin schon waren. Und dazu kommen noch viele Kleinigkeiten, die man nicht sofort sieht. Aber letztlich muss das Auto als Ganzes funktionieren.“
Ferrari
Das ist der neue Ferrari
Ferrari hat sich bei der Entwicklung des neuen Renners auch nicht auf einen Bereich fokussiert. Denn Vettel weiß: „Unterm Strich hat uns überall noch ein bisschen was gefehlt auf Mercedes. Das Auto war sehr gut, beim Motor hat ein bisschen was gefehlt. Nicht viel, aber unterm Strich zu viel.“
Als Fahrer hat er durchaus Einfluss genommen auf die Entwicklung. „In der Endphase natürlich nicht mehr. Die Detailarbeit überlassen wir da den Fachmännern. Aber gerade zu Beginn, wenn man analysiert, was gut war und was nicht, woran man arbeiten muss – da ist es schon wichtig, was wir sagen, was uns gefällt und was uns missfällt. Daraufhin schlägt man eine Richtung ein“, erzählt er.
Den WM-Titel will er aber noch nicht in den Mund nehmen: „Es ist ein langes Jahr. Das Ende des letzten Jahres ist deutlich näher als das Ende der diesjährigen Saison. Wir hoffen, dass die Basis genauso gut ist wie im Vorjahr. Dann gilt es, darauf aufzubauen.“ Mercedes sei weiterhin der Favorit: „Aber auch wir sind in keiner Außenseiterrolle. Wir wollen uns auch irgendwo da vorne sehen.“

Von

Michael Zeitler