Formel 1: 1000. WM-Rennen (Teil 3)
Die schlechtesten F1-Fahrer aller Zeiten

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Unter den 761 Formel-1-Piloten waren 33 Weltmeister, 109 Sieger – aber genauso viele Verlierer. Fahrer, die heillos überfordert waren.
In Teil zwei unserer Serie zum 1000. WM-Rennen sind wir der Frage nachgegangen, wer der beste Formel-1-Fahrer aller Zeiten war. Die Frage lässt sich auch umdrehen: Wer ist der schlechteste aller Zeiten?
Auch hier gilt: schwer zu sagen. Denn auch hier spielt das Auto eine gewaltige Rolle. Wer heute glaubt, in einem Williams-Mercedes ist ein Fahrer chancenlos, der hat vergessen, welche Rennställe die Formel 1 schon hervorgebracht hat. Egal, wer 1990 den Life-Rennwagen gefahren wäre, er hätte damit unmöglich glänzen können. Der W12-Motor (ja richtig gelesen, der Motor war in W-Konfiguration angebracht) war so schwachbrüstig, dass das Auto zwischen 15 und 30 Sekunden pro Runde langsamer war als gewöhnliche Mittelfeldautos!
Große Abstände sind also nicht immer auf den Fahrer zurückzuführen. Manchmal aber schon. Bei der Frage nach dem langsamsten F1-Piloten aller Zeiten nimmt der Schweizer Ottorino Volonterio eine Favoritenstellung ein. Er fuhr drei WM-Rennen mit einem privaten Maserati 250F. Beim Deutschland-GP 1956 kam Volonterio mit vier Minuten und 25 Sekunden Rückstand nur auf 146% der Qualifikations-Zeit des Pole-Setters – heute dürfen Fahrer, die langsamer als 107% der Qualizeit sind, gar nicht starten. Im Rennen wurde er Sechster, aber nur sechs Piloten kamen ins Ziel. Sein Rückstand: sechs Runden – und das auf der Nordschleife, wo ein Umlauf neun Minuten und 41 Sekunden lang dauerte. In 3,5 Stunden Rennzeit verlor er eine Stunde!

Alex Yoong gilt als einer der schlechtesten Fahrer aller Zeiten
Unter den 52 Fahrern, die nie qualifiziert waren, sind mit Volker Weidler, Joachim Winkelhock, Michael Bartels, Kurt Kuhnke und Günther Seiffert auch fünf Deutsche. Dazu mit Desiré Wilson, Giovanna Amati und Divina Galica drei von fünf Frauen, die sich je in der Formel 1 versucht haben. Und mit Bernie Ecclestone auch der Mann, der später zum großen Formel-1-Zampano wurde. Er scheiterte 1958 zwei Mal kläglich in einem Connaught-Alta.
Es gibt Fahrer, die WM-Titel, Siege, Podestplätze und Punkte erzielten, aber auch die, die leer ausgingen und Negativ-Rekorde aufstellten. Luca Badoer hält den Rekord der meisten Rennen ohne je in die Punkte gefahren zu sein (51). Ricciardo Patrese und Andrea de Cesaris fielen 147 Mal vorzeitig aus – so oft wie kein anderer. Allein 1982 leistete sich de Cesaris an 16 Rennwochenenden 20 Unfälle! Gabriele Tarquini war 40 Mal nicht qualifiziert, öfter als dass er am Start stand (38 Mal).
Die skurrilen Geschichten der schlechtesten Formel-1-Fahrer erzählen wir hier in der Bildergalerie.
Alle bisherigen Teile der Serie zum 1000. WM-Rennen:
1) Der erste GP: So fing alles an: Hier klicken
2) Die Weltmeister – Wer war der Beste? Hier klicken
1) Der erste GP: So fing alles an: Hier klicken
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