Schon im Vorwege weiterer Trennungen wird im Endspurt der WM und um die letzten freien Plätze für 2003 schmutzige Wäsche gewaschen. Eddie Irvine, zuletzt wieder aufsteigender Oldie des Jaguar-Teams (Dritter in Monza), beschuldigt Teampartner Pedro de la Rosa: "Der kann kein Auto abstimmen, hat uns teilweise technisch in die falsche Richtung geführt."

Das fällt ihm früh ein. Auch rechtzeitig? Irvine nervt Jaguars Finanz-Abteilung schon allein mit seinem 10-Millionen-Euro-Gehalt und liebäugelt mit dem Jordan-Team, holt aber immerhin WM-Punkte. De la Rosa kostet ein Drittel, punktet aber nicht. Dessen Vorteil: Ein vorzeitiger Rauswurf würde Jaguar mindestens drei Millionen Euro Abfindung kosten.

Nun steht neben Mark Webber ein weiterer Kandidat vor der Tür: Antonio Pizzonia aus Brasilien. Der Williams-Testpilot beeindruckte beim letzten Test in Silverstone im Jaguar mit der drittbesten Runde. Sein Vorteil gegenüber Mark Webber: Dessen Teamchef Paul Stoddart (Minardi) fordert von Jaguar vier Millionen Euro Ablöse. Entscheidung bis Ende Oktober.

Toyota will den zweiten Fahrer neben Olivier Panis am 9. November 2002 in Tokio präsentieren. Und das wird wohl der brasilianische ChampCar-Star Cristiano da Matta. Sein Teamchef Carl Haas will ihn gegen einen IRL-Motoren-Deal in Höhe von 30 Millionen Dollar ziehen lassen. Einzig da Matta zögert noch. Hauptgrund: "Er soll in der Formel 1 weniger verdienen als in den USA. Dazu ein hohes Tier der Kölner Toyota-Niederlassung: "Die Japaner sind entsetzlich langsam. Sie reißen alles an sich. Aber sie verstehen viel weniger von der Sache als wir."