Formel 1
BMW droht mit Ausstieg

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Erfüllt Williams die neuen Vertragsbedingungen nicht, ziehen sich die Münchner nach der WM 2004 zurück.
BMW-Boss Panke ist das F1-Projekt zu teuer
So richtig zum Feiern war Burkhard Göschel nicht zumute, dabei hatte der Kolumbianer Juan-Pablo Montoya für BMW-Williams gerade den Großen Preis von Monaco gewonnen, das prestigeträchtigste aller Formel-1-Rennen. Dem Entwicklungsvorstand und verantwortlichen Entscheidungsträger bei BMW für die Formel 1 wollte der Siegerchampagner aber nicht schmecken, denn das Formel-1-Projekt der Münchner ist gefährdet, ein Ausstieg nach Ablauf des Vertrages mit Williams Ende 2004 wird immer wahrscheinlicher.
Der Konzern um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Helmut Panke würde diese Variante bevorzugen, wenn Williams nicht auf die Bedingungen eingeht, die BMW im Entwurf des neuen Vertrages vorgelegt hat. Bleibt BMW weiterhin nur Motorenhersteller, droht der endgültige Rückzug des Münchner Automobilbauers aus der Formel 1.
Dem ehemaligen Konzern-Finanzchef Panke, der – anders als sein Vorgänger Joachim Milberg – mehr von den Marketing-Experten als von der Sportabteilung um die Direktoren Gerhard Berger und Mario Theissen beraten wird, sollen die 120 Millionen Dollar, die BMW pro Jahr in das Formel-1-Projekt mit Williams investiert, zuviel sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme nicht, zumal die Partnerschaft mit Williams alles andere als zufriedenstellend läuft.
Der Konzern um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Helmut Panke würde diese Variante bevorzugen, wenn Williams nicht auf die Bedingungen eingeht, die BMW im Entwurf des neuen Vertrages vorgelegt hat. Bleibt BMW weiterhin nur Motorenhersteller, droht der endgültige Rückzug des Münchner Automobilbauers aus der Formel 1.
Dem ehemaligen Konzern-Finanzchef Panke, der – anders als sein Vorgänger Joachim Milberg – mehr von den Marketing-Experten als von der Sportabteilung um die Direktoren Gerhard Berger und Mario Theissen beraten wird, sollen die 120 Millionen Dollar, die BMW pro Jahr in das Formel-1-Projekt mit Williams investiert, zuviel sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme nicht, zumal die Partnerschaft mit Williams alles andere als zufriedenstellend läuft.
Williams akzeptiert BMW-Bedingungen nicht
Das Planziel WM-Titel ist trotz des stärksten Motors der Formel 1 in weite Ferne gerückt – aerodynamische Mängel am FW 25 lassen nur auf wenigen Rennstrecken wie Monte Carlo (Monaco), Montreal (Kanada) und Monza (Italien), auf denen die Kurvengeschwindigkeiten keine Hauptrolle spielen, Siege zu. Auf dem Stadtkurs in Monte Carlo gab der vor Saisonbeginn verkürzte Radstand dem Williams die erforderliche Wendigkeit für die engen Kurven, und selbst Teamchef Frank Williams sagte: "In Monaco muss ein Auto nicht unbedingt die beste Aerodynamik haben, um zu gewinnen."
BMW fordert einen besseren Datenaustausch und möchte sich mit einer Klausel im neuen Vertrag die Option schaffen, in jedem Jahr des von 2005 bis 2008 ausgelegten Staffelvertrages aussteigen zu können. "BMW will sein Know-how einbringen. Ich spreche von Berechnungsbereichen, Getriebeentwicklung. Aber auch die Ressourcen in Sachen Aerodynamik müssen einfach mehr genutzt werden. Wir diskutieren jetzt darüber, wie das vertraglich festgehalten werden kann, wer in Zukunft für was verantwortlich sein muss," erklärte Gerhard Berger die Gesprächsproblematik. "Das ist nicht einfach, denn schnell geht dabei für Williams die Eigenständigkeit verloren."
Daher weigert sich Williams hartnäckig, die von BMW gestellten neuen Bedingungen zu akzeptieren. Besonders Williams-Technikchef und Teilhaber Patrick Head will nicht nachgeben. Stellen sich die Engländer aber weiterhin quer, verlässt BMW die Formel 1 –denn Sauber und BAR, die Alternativen zu Williams, werden besonders von den Hardlinern der BMW-Marketingabteilung abgelehnt.
BMW fordert einen besseren Datenaustausch und möchte sich mit einer Klausel im neuen Vertrag die Option schaffen, in jedem Jahr des von 2005 bis 2008 ausgelegten Staffelvertrages aussteigen zu können. "BMW will sein Know-how einbringen. Ich spreche von Berechnungsbereichen, Getriebeentwicklung. Aber auch die Ressourcen in Sachen Aerodynamik müssen einfach mehr genutzt werden. Wir diskutieren jetzt darüber, wie das vertraglich festgehalten werden kann, wer in Zukunft für was verantwortlich sein muss," erklärte Gerhard Berger die Gesprächsproblematik. "Das ist nicht einfach, denn schnell geht dabei für Williams die Eigenständigkeit verloren."
Daher weigert sich Williams hartnäckig, die von BMW gestellten neuen Bedingungen zu akzeptieren. Besonders Williams-Technikchef und Teilhaber Patrick Head will nicht nachgeben. Stellen sich die Engländer aber weiterhin quer, verlässt BMW die Formel 1 –denn Sauber und BAR, die Alternativen zu Williams, werden besonders von den Hardlinern der BMW-Marketingabteilung abgelehnt.
Schumi-Manager sucht für Ralf neues Team
Wilhelm Weber, der Manager von Weltmeister Michael Schumacher (34 Jahre/Ferrari) und Ralf Schumacher (27/BMW-Williams, Vertrag bis 2004), bot den jüngeren Bruder bereits beim Konkurrenten McLaren-Mercedes an, als er von dem drohenden Ausstieg erfuhr. Zudem verhandelt Weber mit dem Toyota-Team – das wird von den Japanern bestätigt.
Passend zum drohenden BMW-Rückzug ließ Max Mosley, der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA, eine Dokumentation drucken, die anlässlich des Großen Preises von Monaco präsentiert wurde. Sie belegt, dass außer Ferrari und Ford kein Hersteller in der seit 1950 existierenden Formel 1 dauerhaft präsent war.
Besonders für die Herstellervereinigung GPWC wäre der Ausstieg von BMW ein herber Verlust. In dem Fall würden ihr nur noch DaimlerChrysler, Ferrari, Renault und Ford angehören, wobei englische Medien auch darüber spekulieren, dass Ford sein Formel-1-Engagement beendet. In Monaco hatten Honda und Toyota der GPWC eine Absage erteilt. Toyota-Teamchef Ove Andersson: "Hersteller sollten keine Meisterschaft durchführen."
Passend zum drohenden BMW-Rückzug ließ Max Mosley, der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA, eine Dokumentation drucken, die anlässlich des Großen Preises von Monaco präsentiert wurde. Sie belegt, dass außer Ferrari und Ford kein Hersteller in der seit 1950 existierenden Formel 1 dauerhaft präsent war.
Besonders für die Herstellervereinigung GPWC wäre der Ausstieg von BMW ein herber Verlust. In dem Fall würden ihr nur noch DaimlerChrysler, Ferrari, Renault und Ford angehören, wobei englische Medien auch darüber spekulieren, dass Ford sein Formel-1-Engagement beendet. In Monaco hatten Honda und Toyota der GPWC eine Absage erteilt. Toyota-Teamchef Ove Andersson: "Hersteller sollten keine Meisterschaft durchführen."
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