Hattrick für den Weltmeister: Lewis Hamilton hat auch im dritten Training zum Großen Preis von Italien am Sonntag die Bestzeit gesetzt. Der WM-Spitzenreiter dominierte in 1:24,544 Minuten wie bereits am Vortag auch am Samstagmorgen auf der nach Regenfällen in der Nacht zunächst nur langsam abtrocknenden Piste von Monza und geht damit als klarer Favorit in das Qualifying (14.00 Uhr/RTL und Sky). Das deutsche Verfolgerduell entschied etwas überraschend Ferrari-Star Sebastian Vettel (Heppenheim) für sich, der als Zweiter in 1:24,808 Minuten vor Hamiltons Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg (Wiesbaden/1:24,843) lag und den Tifosi vor Ort damit Hoffnung machte, dass der Rückstand auf die Silberpfeile doch nicht so groß ist wie noch am Freitag befürchtet.

Startaufstellung mit vielen Strafen

Mercedes
Allein auf weiter Flur: Lewis Hamilton war auch am Samstagmorgen der schnellste Mann in Monza
Hinter dem Top-Trio reihten sich die ebenfalls von Mercedes-Motoren befeuerten Williams von Valtteri Bottas und Felipe Massa ein. Pastor Maldonado im Lotus wurde Sechster, noch vor Vettels Ferrar-Teamkollege Kimi Räikkönen. Abgerundet wurden die Top-10 von Sergio Perez (Force India), Marcus Ericsson (Sauber) und Romain Grosjean (Lotus). Nico Hülkenberg (Force India), der am Freitag noch zweimal unter die ersten Fünf gefahren war, musste sich diesmal mit Rang zwölf begnügen, noch hinter dem Sauber von Felipe Nasr.
Gar nicht gut lief es auch am Samstag bei den von Renault und Honda angetriebenen Teams. Während die McLaren-Honda-Piloten Jenson Button und Fernando Alonso für Motor- und Getriebewechsel fünf respektive zehn Startplätze nach hinten strafversetzt werden, sind es bei den Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen jeweils zehn. Noch wesentlich desaströser sieht es bei Renault-Schwesterteam Red Bull aus. Daniil Kvyat kassiert eine Rückversetzung um 20 Positionen. Bei Teamkollege Daniel Ricciardo waren es bereits vor der dritten Trainingssession 25. Im Fall des Australiers dürften jedoch noch weitere Strafplätze hinzukommen, denn er rollte während des Trainings in der zweiten Schikane aus.

Neues Aggregat sofort kaputt

Red Bull
Da hilft nur noch beten: Renault sorgt bei Red-Bull-Teamchef Christian Horner für eine dunkle Miene
Zunächst sah alles nach einem Hydraulikdefekt aus. "Ich wünschte es wäre so", musste Red-Bull-Teamchef Christian Horner kurze Zeit später angefressen feststellen. "Leider betrifft der Schaden den Motor und sieht sehr endgültig aus. Wir werden den Motor auf jeden Fall erneut wechseln müssen und es sieht so aus, wie wenn wir ihn ganz verloren hätten." Das Problem für Red Bull: "Wir haben keine Motoren mehr. Das bedeutet, dass wir den Motor von gestern wieder einbauen müssen", so Horner, der darüber hinaus bestätigte, dass es sich bei dem nun im dritten Training beschädigten Motor um ein brandneues Aggregat handelte. Für Entspannung in der ohnehin schon stark belasteten Beziehung zwischen Red Bull und Motorpartner Renault dürfte die Causa mit Sicherheit nicht sorgen.

Von

Frederik Hackbarth