Die Saison 2020 ist noch nicht mal losgegangen, da haben viele schon das Jahr 2021 im Blick – wenn sich die Formel-1-Regeln komplett ändern. Spätestens seit den vorzeitigen Vertragsverlängerungen von Charles Leclerc mit Ferrari und Max Verstappen mit Red Bull ist auch der Transfermarkt für 2021 im vollen Gange.
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Gerade für Sebastian Vettel ist das spannend. Sein Ferrari-Vertrag läuft Ende 2020 aus. Dann hat er sechs Jahre in Diensten der Scuderia gestanden. Vettel sieht das aber gelassen: „Wenn du es mit der Situation vor drei Jahren vergleichst, hatte ich da auch bis August oder so noch keinen Vertrag. Das ändert nicht viel. Ab einem gewissen Punkt muss man sich dann natürlich darum kümmern, was in Zukunft geschehen wird. Aber dafür haben wir genug Zeit. Das stresst mich nicht und macht mir keinen Druck.“
„Vettel ist unsere erste Wahl“
Vettel ist inzwischen 32 Jahre alt, zehn Jahre älter als Leclerc.
Vettel ist inzwischen 32 Jahre alt, zehn Jahre älter als Leclerc. 2019 unterlag er Leclerc im teaminternen Duell. „Ich fühle mich ganz sicher jung genug. Wenn wir von Lewis (Hamilton, 35: d. Red) sprechen - der ist sogar noch älter. Das ist also keine Einschränkung.“ Und weiter: "Ich weiß, dass es letztes Jahr hier und da nicht ganz rund lief auf meiner Seite, aber es gibt keinen Grund, mich zu verstecken."
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto stellt sich hinter Vettel: „Seb ist gegenwärtig unsere erste Wahl. Natürlich ist das etwas, das wir mit ihm diskutieren müssen, und wir werden weiter mit ihm darüber diskutieren. Aber er ist auf jeden Fall im Moment unsere erste Option, wir bevorzugen ihn.“
Allerdings: Im Winter gab es Gerüchte über Gespräche mit Lewis Hamilton. Dazu sagt Binotto: „Wir konzentrieren uns auf unsere Fahrer und momentan auf keine anderen Optionen.“ Momentan…
Offiziell steht Ferrari zu Vettel, zwischen den Zeilen deutet sich aber an, dass man durchaus Verhandlungen mit anderen Fahrern aufnehmen könnte. Deshalb betont auch Vettel: "Stand jetzt möchte ich bei Ferrari bleiben. Aber der Fokus liegt zunächst auf 2020, nicht auf 2021."
Zu der ganzen Diskussion passt: Im Vorjahr sagte Binotto Vettel vor der Saison den Nummer-1-Status zu, jetzt sollen Vettel und sein Teamkollege Charles Leclerc gleichberechtigt sein. Ein Downgrading für den Deutschen? „Ich sehe es nicht so, dass einer runter- und einer aufgewertet wurde", kommentiert er. "Wir waren beide oben im Vorjahr, ich hatte ja kein anderes Auto. Ich habe das im Vorjahr nie angezweifelt. Und er wohl auch nicht. Wir waren schon im Vorjahr gleichberechtigt und so ist es auch in diesem Jahr."

Von

Michael Zeitler