Es war das Aufregerthema der letzten Woche: die Abschaffung der Grid Girls aus der Startaufstellung der Formel 1. Statt der Mädels sollen ab Australien Kinder die Fahrer bis zum Start begleiten. Eine schöne Idee eigentlich – wenn einige Motorsport-Puristen aus dem Grid-Girls-Aus keine Staats-Affäre machen würden. Nun allerdings offenbart sogar Formel-1-Boss Chase Carey, dass ihm die Nummerngirls fehlen werden.
„Wir haben die Reaktion erwartet“, sagt er zu AUTO BILD MOTORSPORT und SPORT BILD. „Einige finden die Entscheidung gut, andere sind beunruhigt – insbesondere diejenigen Fans, die damit aufgewachsen sind. Ich respektiere das. Wenn es allein nach mir gegangen wäre: Auch ich habe die Grid Girls gemocht! Und ich weiß auch, dass viele Frauen diesen Job mit viel Stolz ausgeübt haben.“
Formel 1
Carey vergleicht die Formel E mit einer Straßenparty
Der US-Amerikaner von Liberty Media räumt allerdings ein: „Aber es geht nicht um mich, es geht um die Zukunft des Sports. Und wenn es ein bedeutendes Klientel gibt, das der Meinung ist, Grid Girls passen nicht mehr in diese Welt, darf man sich dem nicht verschließen. Für viele war das Konzept zwar ok, mehr aber auch nicht. Umso wichtiger wurden Stimmen, die den Einsatz von Grid Girls für veraltet halten. Und dann darf man nicht so stur sein, an dem festzuhalten, was vor 20 Jahren mal Sinn gemacht hat. Die Welt dreht sich weiter. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt keine hübschen Mädels mehr bei den Rennen haben. Glamour und schöne Frauen werden immer zur Formel 1 gehören, das kann ich versprechen.“

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Bildergalerie: Top 100 Grid Girls des Jahrzehnts
Bildergalerie: Top 100 Grid Girls des Jahrzehnts
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Bildergalerie: Top 100 Grid Girls des Jahrzehnts
Gleichzeitig kontert Carey eine Aussage von Formel-E-Chef Alejandro Agag, wonach die Formel E die Formel 1 in 20 Jahren überholt haben werde. „Ich freue mich, dass er eine Kristallkugel hat, die 20 bis 30 Jahre in die Zukunft schauen kann“, lacht Carey die Prophezeiung beiseite. „Formel E ist für uns kein Konkurrent. Sie repräsentiert eine Sache, die uns allen wichtig ist: die Umwelt. Abgesehen davon ist sie mehr eine Straßenparty als ein Sportevent. Leute, die dort waren, sagten mir, sie hatten Spaß, denn es gab Musik und gutes Essen. Die Formel 1 wird weltweit geschaut und wir haben jetzt die Möglichkeit sie auf ein neues Level zu heben. Und in der Tat glaube ich, dass uns andere Serien sogar dabei helfen, denn sie schaffen Interesse. Die Königsklasse ist und bleibt aber die Formel 1.“
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Weitere Auszüge des Interviews lesen Sie am kommenden Mittwoch in SPORT BILD.