Formel 1: Bottas‘ Sieggeheimnis
Drei Dinge, die Bottas stark machen

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Valtteri Bottas führt nach seinem Sieg in Baku in der WM. Darum ist er 2019 so verändert.
Aus Niederlagen lernen, aus Pech positive Energien ziehen, sich selbst reloaden und seinen eigenen Weg gehen. Das sind kurzgefasst die Werte, die sich Mercedes-Pilot Valtteri Bottas (29) vor dieser Saison in sein persönliches Lastenheft geschrieben hat. Und sie funktionieren. Von den bisherigen vier Rennen hat der Finne die Hälfte gewonnen, er führt die WM vor seinem Teamkollegen an – und das ist immerhin Weltmeister Lewis Hamilton.
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Aus Niederlagen lernen: Die letzte Saison war ein Desaster für Bottas. Während Hamilton mit elf Saisonsiegen überlegen Weltmeister wurde, konnte Bottas nicht ein einziges Mal auf der obersten Stufe des Podiums stehen. Bei dem Rennen in Sotschi, bei dem er führte, musste er den Briten per Teambefehl vorbeilassen – die Höchststrafe für einen Rennfahrer. Nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Image. Bottas musste massive Kritik dafür einstecken, kaum jemand traute ihm noch etwas zu. "Darüber habe ich lange im Winter nachgedacht", erzählt der Finne. "Ich wusste, so konnte es nicht weitergehen." Er ging in sich und betrieb detaillierte Fehleranalyse. "Danach", so Bottas, "wusste ich, wo ich anzusetzen hatte. Ich wollte mich in jedem Bereich verbessern. Denn ich wusste, es ist die Summe von Kleinigkeiten, die gefehlt hat und nicht das große Ganze. Wichtig war auch, von Anfang der Saison an vorne dabei zu sein. Das ist mir 2018 nicht gelungen."

Von den bisherigen vier Rennen hat der Finne die Hälfte gewonnen.
Seinen eigenen Weg gehen: Über den Winter ließ er sich einen Vollbart wachsen. Der sollte optisch unterstreichen, was in ihm vorging: "Ich bin jetzt ein neuer Valtteri und gehe meinen eigenen Weg." Neben der peniblen Arbeit im Detail gehörte dazu auch: "Ich muss jetzt mehr an mich denken. Man hat schließlich nur eine Karriere." Gleich zum Saisonauftakt in Melbourne ließ er den Worten Taten folgen. Obwohl das Team nicht wollte, dass er am Ende noch die schnellste Rennrunde fährt, widersetzte sich Bottas und holte sich den Zusatzpunkt, den es in der dieser Saison für den schnellsten Umlauf im Rennen gibt. Deshalb führt er jetzt die WM an. Und diese Philosophie wird ihn auch in Zukunft stark machen.
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