Es ist die Chance seines Lebens: Mercedes wird Valtteri Bottas in Kürze als Nachfolger für den zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg verkünden. Der 27-Jährige kommt wie so viele erfolgreiche Formel-1-Piloten aus Finnland, bestritt seit 2013 schon 77 Rennen in der Formel-1, sammelt dabei 411 Punkte und stand neun Mal auf dem Treppchen. Wie Rosberg kommt auch Bottas von Williams zu den Silberpfeilen.
Allein: Kritiker befürchten, dass Bottas nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie die finnischen Champions Keke Rosberg, Mika Häkkinen (der beide Titel für McLaren-Mercedes erzielte) und Kimi Räikkönen. Sondern eher neben Lewis Hamilton untergehen wird, wie Heikki Kovalainen 2008 und 2009 bei McLaren. In drei Jahren neben Felipe Massa setzte sich Bottas zwar mit 407:308 Punkten, sowie im Qualiduell mit 41:18 durch – doch das hätte durchaus auch deutlicher ausfallen können.
Bottas
Ab nächstes Jahr im Silberpfeil: Valtteri Bottas
Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat sich dennoch für Bottas entschieden. Der Österreicher gehörte anfangs zum Management von Bottas, außerdem dürfte der 27-Jährige nach drei Jahren wildem Stallkrieg zwischen Hamilton und Rosberg für mehr Ruhe im Team sorgen.
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Toto Wolff erklärt: "Valtteri ist ein bodenständiger Junge: Er ist überhaupt nicht abgehoben, unkompliziert und voll konzentriert. Er ist ziemlich finnisch halt und er passt perfekt zu uns. Er blickt auf eine beeindruckende Bilanz in den Nachwuchsserien sowie neun Podestplätze in der Formel 1 zurück. Aber nun ist die Zeit für die nächste Stufe gekommen. Jetzt werden wir sehen, ob er mit der Herausforderung wachsen und um Rennsiege sowie Weltmeisterschaften mitkämpfen kann. Wir wissen, dass wir uns mit Blick auf die Vorbereitung für die neue Saison bereits im Hintertreffen befinden. Deshalb erwartet uns ein anstrengendes Programm, um ihn in das Team zu integrieren. Eins ist aber sicher: Wie ich Valtteri kenne, wird er alles geben."
Bottas zeigte sich euphorisch: "Das sind sehr aufregende Zeiten für mich. Für mich geht definitiv wieder ein Traum in Erfüllung. Ich bin bereit, hart zu arbeiten, um mich in den Augen des Teams zu bewähren und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Saison wird eine echte Herausforderung und der Teamwechsel macht es noch einmal schwieriger. Aber ich bin zu 100% bereit dafür. Ich trainiere hart, um in körperlicher Bestform zu sein, da die neuen Autos viel schwieriger zu fahren sein werden. Ich lege mir die Messlatte stets sehr hoch. Deshalb ist es mein Ziel, vom ersten Rennen an Leistung abzuliefern."
Junior Pascal Wehrlein war ebenfalls im Rennen um das Silberpfeil-Cockpit. Er wird 2017 für das Sauber-Team auf Punktejagd gehen, um perfekt vorbereitet zu sein, wenn er 2018 oder 2019 ins Silberpfeil-Team aufsteigen soll. 

Von

Michael Zeitler