Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat mit seinen Aussagen zu einer Budgetobergrenze gestern den Unmut anderer Teams auf sich gezogen. McLaren-Boss Zak Brown jedenfalls kontert in einer Videokonferenz: "Die Kommentare, die ich gelesen habe, ergeben keinen Sinn, widersprechen sich selbst und bilden die Realität nicht wahrheitsgemäß ab."
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McLaren kritisiert Ferrari
McLaren-CEO Zak Brown
Binotto hatte im Guardian indirekt mit Ausstieg gedroht, sollte die Formel 1 die Budgetobergrenze von derzeit 175 Millionen US-Dollar pro Jahr unter 145 Millionen senken. Die Scuderia, so Binotto, möchte "nicht an einen Punkt gelangen, an dem wir uns andere Optionen überlegen müssen", Motorsport zu betreiben. Hinterher gab sich die Presseabteilung der Scuderia zwar alle Mühe, das Statement zu verharmlosen. Brown lässt sich davon aber nicht blenden.
"Ehrlich gesagt fehlen mir fast die Worte, das zu kommentieren“, sagt der US-Amerikaner. „Ich denke, wir alle erkennen, dass wir gerade in der schwersten Krise stecken, die die Welt in jüngerer Vergangenheit erlebt hat. Ganze Länder und Industrien stecken im Shutdown."
Dass Binotto trotzdem vor "überhasteten Reaktionen" warnt, bezeichnet Browns als "entscheidenden Fehler. Wer das sagt, verschließt die Augen vor der Wahrheit. Ich denke, so ziemlich jeder Präsident, Premierminister oder CEO auf der ganzen Welt bemüht sich gerade um rasche Entscheidungen, um dieses Thema direkt anzupacken."

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Ralf Bach
Bianca Garloff