Formel 1: der neue Renault R.S.20
Renault ohne Hulk und ohne Auto

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Renault enthüllt als drittes Team ihren neuen Formel-1-Rennwagen für die Saison 2020. Es soll ein Jahr des Übergangs werden.
Es ist das Jahr eins nach Nico Hülkenberg. Und schon am Tag der Präsentation stellt sich die Frage: Sucht Renault bereits im Vorfeld nach Entschuldigungen für mögliche schlechte Leistungen? Bei der Präsentation des neuen Renault R.S.20 für die Formel-1-Saison 2020 jedenfalls sagt Teamchef Cyril Abiteboul: „In diesem Jahr müssen wir uns bestmöglich für die Regeländerungen 2021 Position bringen.“
Heißt: Renault opfert die Saison 2020, um 2021 voll anzugreifen. Renault-Sportpräsident Jérôme Stroll unterstreicht: „2020 ist ein wichtiges Übergangsjahr für das Team. Wir wollen das positive Momentum aus den ersten drei Jahren seit der Formel-1-Rückkehr mitnehmen, während wir uns auf die nächste Saison vorbereiten, die für alle Teams eine neue Ära darstellen wird.“
Das ist für Renault durchaus ein Risikospiel: Gerüchten zufolge steht die Formel 1 konzernintern auf dem Prüfstand. Schlechte Leistungen würden da nicht helfen.

Ocon, Ricciardo und Co. bei Renaults Launch in Paris
Auch 2020 geht anders los als erwartet. Bei der Präsentation in Paris gab's kein Auto. Der R.S.20 sei noch in seine Einzelteile zerlegt und auf dem Weg zum Test nach Barcelona, verriet Abiteboul etwas peinlich berührt.
Stattdessen gab's Computer-Renderings: Darin kommt der R.S.20 pechschwarz daher. Das typische Renault-Gelb fehlt, wird bis zum Auftakt aber wohl wieder zurückkommen. Solange ist es schwierig, Einzelheiten am R.S.20 zu sehen. Generell ist der Renault erwartungsgemäß eine konservative Evolution – weil Renault eben den Fokus auf 2020 legt.
Genau wie Red Bull hat auch Renault neben dem S-Schacht an der Nase zwei Flügel montiert. Die Nase ist nach vorne hin außerdem sehr schmal und wird erst auf Höhe des S-Schachts deutlich breiter (mehr Grafiken vom neuen Auto gibt es in der Galerie).
Daniel Ricciardo geht in seine zweite Saison mit den Franzosen. Er sagt: „Ich freue mich darauf, mich im Team besser einzubringen, nachdem wir eine volle Saison hinter uns haben. Es sollte also alles leichter werden. Ich habe viel über mich gelernt und offensichtlich auch viel über das Team.“
Esteban Ocon übernimmt das Cockpit von Nico Hülkenberg. „In der Formel 1 geht es immer um Details und ich habe jede Menge Details am neuen Renault R.S.20 gesehen. Es ist immer schön, das Design zu sehen, aber das Nächste was du tun willst, ist sich hinters Steuer zu klemmen und zu fühlen, wie sich das Auto verhält.“
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