Formel 1: Drive to Survive
Netflix macht den Formel-1-Fan jünger

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Seit 2018 begleitet das Netflix-Team die Formel 1. Zu jeder Saison erscheint eine Staffel, in der die Fans hinter die Kulissen der Königsklasse des Motorsports blicken dürfen. 2022 und 2023 gehen die Dreharbeiten weiter.
Bild: Red Bull Content Pool
Formel-1-Fahrer werden zu Hollywood-Stars. Dafür verantwortlich sind die Macher der Formel-1-Serie „Drive to Survive“. Das Filmteam von Netflix produziert seit 2018 Folgen zur Königsklasse des Motorsports. Jetzt steht fest, dass das Kamerateam des US-amerikanischen Medienkonzerns die Teams auch 2022 und 2023 im Fahrerlager begleitet.
Die Gründe liegen auf der Hand. Die Serie ist weltweit bekannt, die aktuelle Staffel hat es in 56 Ländern in die Top 10 geschafft. Vor allem in den Vereinigten Staaten hat sie einen Formel-1-Boom ausgelöst. Seit Veröffentlichung der ersten Staffel verzeichneten die Formel-1-Sender der USA ein Einschaltquoten-Wachstum von über 40 Prozent. Zudem waren beim GP der USA 2021 in Austin 400.000 Zuschauer an der Strecke, damit ca. 140.000 mehr als noch 2018.
Nach „Nelson Sports“ hat die Formel 73 Millionen Fans weltweit dazugewonnen, davon sollen 77 Prozent zwischen 16 und 35 Jahren liegen, wodurch der durchschnittliche Formel-1-Fan um vier Jahre jünger wurde.
„Die neuen Staffeln werden die Fans erneut hinter die Kulissen blicken lassen. Sie werden hautnah erleben, wie sich die Fahrer und Teams im Kampf um die Meisterschaften 2022 und 2023 schlagen werden“, heißt es von Netflix. „Es werden wieder exklusive Szenen und Interviews mit den größten Namen des Sports gezeigt.“

2022 und 2023 gehen die Dreharbeiten von Netflix für Drive to Survive weiter.
Bild: Red Bull Content Pool
Unter den Stars der Szene finden sich Kritiker, aber auch viele Befürworter der Reihe. Carlos Sainz jr.: „Ich halte die Netflix-Serie immer noch für gut für mich und die Formel 1 als Marke. Und wenn ich weiterhin gewünscht werde, dann werde ich weiter dabei sein.“
Weltmeister Max Verstappen dagegen verweigert sich der Doku. „Ich habe die Vorteile gesehen, mehr Popularität zu erreichen, aber für mich hat man jetzt einen Punkt erreicht, wo es mehr 'Keeping up with the Formula 1 World' ist“, vergleicht er „Drive to Survive mit der Reality-Serie rund um die Familie von Kim Kardashian („Keeping up with the Kardashians“).
Konkret ärgert sich der Niederländer über die Folge aus 2021, in der es um die beiden McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo und Lando Norris geht. „Das sind zwei tolle Typen, aber sie haben Lando wie einen kleinen Arsch aussehen lassen, was er aber überhaupt nicht ist“, kritisiert der Red-Bull-Pilot.
Norris selbst bleibt cool: „Es ist ja immer noch spannend und gut für alle Beteiligten, solange man es nicht übertreibt und jemanden so darstellt, als tue er etwas, was er definitiv nicht getan hat. Das ginge zu weit. Und wenn das nicht passiert, ist alles in Ordnung.“
Für Mick Schumacher hat Netflix mit seiner Inszenierung trotz aller Diskussionen seinen Zweck erfüllt: „Die ersten Staffeln sind interessant und dramatisch. Das bringt viele Leute zum Sport“, betont der Deutsche. Sein Wunsch an künftige Folgen: Die Doku müsse „akkurater“ werden und Kommentare und Funksprüche nicht künstlich vermischen.
Weiter geht’s im Frühjahr 2023 zum Release der fünften Staffel.
Formel 1 im TV
2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Dazu überträgt Sky auch die Rahmenrennen Formel 2, Formel 3 und den Porsche Supercup. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.
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