Auf den ersten Blick ist die Statistik eher erschreckend statt ermutigend: Nur drei Fahrer haben die volle Renndistanz beim Spanien-GP absolviert – alle anderen fielen entweder aus oder wurden überrundet! Seit 2000, also seit dem Beginn des Jahrtausends, kam das erst zehn Mal vor – zuletzt in Silverstone 2008. Also vor fast zehn Jahren.
Räikkönen
Vettel Hamilton und Ricciardo schafften als einzige Piloten die volle Renndistanz
Wieso ist das Feld so weit auseinander gezogen? Einerseits sind daran die neuen Regeln schuld. Die Techniker dürfen wieder mehr Aerodynamikteile entwickeln. Die Topteams sind mit ihren Mega-Budgets von 400 Millionen Euro und mehr da natürlich im Vorteil gegenüber dem Mittelfeld-Rennställen, die ein Viertel davon zur Verfügung haben. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz beschwert sich: „Die ganz vorn fahren in einer eigenen Liga. Der Vorsprung ist ein schlechter Witz!“
Aber man kann es auch positiv sehen: Vorbei sind die Zeiten von Sprit sparen, Reifen schonen, auf Teile für die nächsten Rennen achten! Denn: Weil Ferrari und Mercedes auf Augenhöhe kämpfen, wird von Start bis Ziel wieder Vollgas gegeben. Keiner kann sich mehr auf ein Ruhepolster legen und Tempo rausnehmen. Auch das ist die neue Formel 1 2017.
Kimi Räikkönen ist schon achtmal in der ersten Runde gecrasht: Die Startcrash-Statistik im Überblick
Übrigens: Insgesamt 26 Mal hat der Sieger des Rennens sogar das gesamte Feld überrundet. Zuletzt schaffte das Damon Hill 1995 beim Australien-GP im Williams-Renault, als er sogar zwei Runden (!) Vorsprung auf den zweitplatzierten Olivier Panis (Ligier-Mugen-Honda) hatte! 

Von

Michael Zeitler