Das Ferrari-Beben: Nach der schlechtesten Saison der Scuderia in der jüngeren Geschichte rollen in Maranello nicht nur Köpfe, es kochen auch die Emotionen hoch. Einen Tag nach dem Ende der Ära Fernando Alonso, endete bei Ferrari auch das kurze Intermezzo von Teamchef Marco Mattiacci. FIAT-Boss Sergio Marchionne, der im Herbst bereits den langjährigen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo abgesägt hatte und seitdem höchstpersönlich für die Geschicke der Scuderia verantwortlich zeichnet, entließ Mattiacchi nach lediglich acht Monaten Amtszeit. Unter dem Nachfolger Maurizio Arrivabene fordert Marchionne erst einen Umbruch und dann eine neue Erfolgsära – und zwar von allen Mitarbeitern bei Ferrari!
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Ferrari vor Wiedergeburt?

Marchionne & Arrivabene
FIAT-Boss Marchionne (li.) hält bereits große Stücke auf den neuen Ferrari-Teamchef Arrivabene (re.)
ABMS liegt ein Brief vor, den Marchionne nach seinen Maßnahmen der Umstrukturierung an die Belegschaft der Scuderia in Maranello geschrieben hat. Der FIAT-Boss findet darin pathetische Worte: „Ihre Frustration über die Ergebnisse dieser Saison ist verständlich. Aber auf Unglück folgt oft eine Wiedergeburt. Und deshalb haben wir heute die Gelegenheit ein neues Kapitel in unserer Geschichte zu beginnen.“ Ferrari als Speerspitze der Formel 1 – laut Marchionne ist das die Bestimmung des legendärsten Teams der Königsklasse. Der Italiener: „Es ist überlebenswichtig für uns, dass wir unser wahres Potential wieder zeigen und tun, was wofür wir erschaffen wurden: die Besten zu sein.“

Rückkehr an die Spitze ist das Ziel

Schritt eins auf dem Weg zurück an die Spitze: „Mit Sebastian Vettel haben wir deshalb einen Fahrer gewählt, der die Fähigkeiten und den Wunsch hat, sich trotz seiner bereits bestehenden Rekorde weiter zu verbessern. Wir glauben, dass er die richtige Person ist, um mit Kimi Räikkönen ein Team zu bilden. Zudem sind die beiden enge Freunde. Das ist für einen gesunden Teamgeist sehr wichtig.“ Dem neuen Teamchef Arrivabene gab Marchionne mit auf den Weg: „Wir teilen dieselben Visionen, was die Scuderia sein kann und sein muss. Unser Ziel ist einfach: die WM-Position zurückzuerlangen, die Ferrari zusteht. Ich verspreche Ihnen allen, dass wir wieder das Team werden, das es zu schlagen und zu fürchten gilt.“

Von

Frederik Hackbarth